Pfarrerin Gierke wird offiziell ins Amt eingeführt
Bewohnern bewältigt werden – einen Aufzug wird es nicht geben.Was es auch nicht gibt, sind Normmaße – nicht bei Raumgrößen, nicht bei Höhen, schon gar nicht bei Materialien. Mal ist ein Wohnraum ziemlich klein, in der Nachbarwohnung größer, einige Räume haben hohe Decken, andere nicht, an die Stelle üblicher Balkone tritt eine prächtige Dachterrasse und ein verglaster Erker, den fast jeder Gocher zumindest von außen kennen dürfte: Wer immer an der Niers von der Susbrücke aus in Richtung Brückenstraße entlang spaziert, dem fällt der ver- glaste Erker mit den Rundbögen auf. Er bleibt erhalten und wird von den künftigen Bewohnern, die von dort aus ins grüne Herz der Stadt blicken, bestimmt besonders geschätzt werden.
Mechthilde Rütten und Maria Ermers, zwei ältere Damen aus Goch, sind begeistert über den neuen Anblick in ihrer Wohnumgebung. „So etwas müsste viel häufiger passieren: Schönes erhalten und nicht vergammeln lassen, bis man es nur noch abreißen kann“, findet Ermers. Ihre Bekannte fügt hinzu, sie ärgere sich häufig über den vernachlässigten Zustand vieler Häuser. Dabei mache es doch so viel aus, wenn auch nur mal die Farbe aufgefrischt werde. „Der Stuck an den Fassaden ist mir früher gar nicht aufgefallen“, gibt sie zu – nun, nach der sorgsamen Arbeit der Maler, kann man ihn nicht mehr übersehen. Auch die neuen Holzfenster sind drin, fein verziert im Stil der Gründerzeit. Selbst eine alte Bleiverglasung, die das Fenster zugig machte, wurde nicht einfach durch ein rein funktionales Glas ersetzt, vielmehr durfte der örtliche Glasmaler Mike Theißen sein Können beweisen.
Ein Lieblingsdetail des Investors: An einem alten Heizkörper, der bleiben darf, ist eine Nische zumWarmhalten einer Teekanne angebracht. Ins Auge fallen außerdem Fliesen, die mit den antiken Bodenbelägen im Hausflur harmonisieren. Die Eingangsbereiche sind nicht in Waschbeton gearbeitet, sondern aus Naturstein. Bis neue Mieter durch die aufgearbeiteten alten Eichentüren gehen, wird noch etwas Zeit vergehen. Aber dann wird ihnen wohl mancher neidisch hinterher sehen.
(RP) Als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Weeze wird Irene Gierke am Sonntag, 28. Oktober, eingeführt. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der evangelischen Kirche an der Wasserstraße. Die Einführung nimmt der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Kleve, Pfarrer Hans-JoachimWefers vor. Im Anschluss lädt die Gemeinde zum Empfang in das Gemeindehaus ein.
Geboren wurde Gierke 1965 in Neuss. Die 53-Jährige ist verheiratet und hat drei Söhne. Das Studium der evangelischen Theologie führte sie nach Bonn, das dreijährige Vikariat leistete sie in Krefeld-Ost bei Pfarrerin Anke Brüggemann-Diederichs. Von Elternzeiten unterbrochen folgten Hilfsdienste in den Gemeinden Lobberich, Krefeld-Hüls, Krefeld-Oppum. Im Januar 2014 landete sie im Evangelischen Kirchenkreis Kleve als Pfarrerin mit besonderem Auftrag (mbA) und arbeitete in verschiedenen Gemeinden. Seit Herbst 2014 wurde sie in Uedem eingesetzt. In der „Region West“eingebunden, stellt Irene Gierke als Pfarrerin in Uedem und Weeze die pfarramtlicheVersorgung sicher, und das offiziell seit dem 1. September.
Über sich selbst sagt Irene Gierke: „Ich liebe den weiten Himmel über dem Niederrhein. Ich liebe die Menschen, die unter diesem Himmel leben.“Für ein anderes Hobby fährt sie schon mal weiter weg: Freizeitparks.