Nach Schlägerei: Im Zweifel für den Angeklagten
EMMERICH (seul) An der Tat an sich hatte Richterin Mareen Hölker keinen Zweifel. Es gab eine Schlägerei am Kapaunenberg. Und es wurde dabei jemand verletzt, der noch heute mit den Folgen zu kämpfen hat. Doch ob es wirklich mit aller Sicherheit der angeklagte Emmericher war, der einem Klever mit ei- nem Schlag ins Gesicht einen Zahn herausgeschlagen haben soll, „das kann ich nicht sagen“, so die Richterin am Emmericher Amtsgericht. So galt: im Zweifel für den Angeklagten. Der 32-jähriger Emmericher wurde vomVerdacht der vorsätzlichen Körperverletzung freigesprochen.
Der angeklagte Familienvater hat- te bereits beim ersten Prozesstag beteuert: „Ich war das nicht.“Er hätte lediglich ein Bierchen am 6. August 2017 gegen 0.30 Uhr auf der Party im Kapaunenberg getrunken – und sei nach eigenen Angaben kurze Zeit später wieder gegangen – nachdem der DJ ihn, wie auch alle anderen Gäste auch wegen einer Schlägerei in den Räumlichkeiten aufgefordert hatte zu gehen.
Nach den Zeugen, die nun am zweiten Prozessstag aussagten und quasi zur gegnerischen Gruppe der Schlägerei gehörten, soll er aber an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein. Aus dem Nichts soll er dem Onkel des einen den Schlag verpasst haben, der dazu führte, dass ein Schneidezahn herausgeschlagen wurde.„Ich erinnere mich an sein Gesicht“, erklärten beide Zeugen. Auch wenn sie zunächst, kurz nach der Schlägerei, der Polizei einen anderen Verdächtigen nannten. Da habe man wohl die Namen verwechselt.