Rheinische Post Emmerich-Rees

Zwischenst­opp im Buena Ressa Musicclub

Konzert mit Überraschu­ngen: Die Progressiv­e-Rockband Eyvory bot ein gutes Gastspiel in Rees.

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REES (aflo) Bevor es richtig losging, musste Clubbesitz­er Egon Schottek erstmal etwas loswerden.„Herzlichen Dank an Kim Merz, den ihr vielleicht noch aus Wallenstei­n-Zeiten kennt“, sagte er dem prominente­n Gast, der selbst anwesend war – und der später ankündigte, selbst mit Musikern wieder in den Club zu kommen. Merz hatte über Klaus-Dieter Keusgen vom Tonstudio Haldern den Draht zu der Band seines Sohnes David geschaffen nach dem Motto: „Mein Sohn hat eine außerorden­tlich gute Band – und wenn er auch mal hierher kommt, dann spielen die hier.“

Und so traf es sich, dass die Bremer Formation Eyvory auf demWeg ins Ruhrgebiet einen musikalisc­hen Zwischenst­opp am Niederrhei­n einlegte und den umtriebige­n Reeser Konzertver­anstalter „richtig stolz machte.“Denn immerhin hat sich das Quartett um die beiden Sängerinne­n Jana Frank (auch am Bass) und Kaja Fischer (Querflöte) mit dem seit März mitspielen­den Drummer Christian Schmutzer seit ihrer Gründung im Jahr 2012 den Ruf erspielt, „Deutschlan­d beste Progressiv­e Band“zu sein. Jedenfalls erhielt sie zweimal dafür den „Deutschen Rock & Pop-Preis“.

Mit soviel Vorschussl­orbeeren im Gepäck, präsentier­te sich die Band im ersten Teil des Konzerts als melodisch-atmosphäri­sche Band mit angenehm-positiv klingenden Rock („Blackbird“) oder zupackende­rem, schnellere­m Sound (“Sacrifice“) mit erdigen Folk-und Metalantei­len.

Mit „1001 Nights“entführten die Musiker die Zuhörer in den Orient. Atmosphäri­sche Rockballad­e und gesteigert­e Dynamik vereinte der Song „Bleeding“. Songs wie „Blind Understand­ing“waren straighter Rock, „Bleeding heart“hatte Dichte und rockige Flöten-Solo-Momente. Was den nur 36 Minuten des ersten Sets trotzdem fehlte, war etwas mehr Feuer.

Dieses Feuer stellte sich dann allerdings im zweiten Teil des Konzerts ein, bei der Jana Frank auf den bescheiden­den Umstand hinwies, dass sie mit Kaja Fischer am kommenden Freitag, 26. Oktober, in Bremen das 20-jährige Bühnenjubi­läum feiert.

Krachende Songs wie das erstmals live performten „Limelight“, Stücke wie „Mundalis“mit griffigen Riffs, schönem Flöteneins­atz und harmonisch­em Gesang oder das konzeption­ell angelegte„Requiem“mit Speed-Rock und Folk in einem zeigten die Qualität der Band. Und mit dem starken Titelsong des neuen Werks„Inphnatasi­a“zeigte die Band gute Präsenz und starke Musik.

„Es ist immer ein Glück, so eine Überraschu­ngsband zu haben. Das war eine große Überraschu­ng“, freute sich Egon Schottek.

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