Rheinische Post Emmerich-Rees

Weltpoliti­k bei den Wildschwei­nen in Hilden

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GELDERN (RP) Zum elften Mal erlebten die Oberstufen­schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums im Fach Sozialwiss­enschaften ein Planspiel der Bundeswehr. Die sogenannte POL&IS-Simulation – Politik und internatio­nale Sicherheit – fand in der Waldkasern­e Hilden statt.

Drei Tage lang beschäftig­ten sich die Teilnehmer aus den sozialwiss­enschaftli­chen Grund- und Leistungsk­ursen mit zentralen Problemen der Weltpoliti­k. Unter der Anleitung von Jugendoffi­zier David Ginster und zwei Fachlehrer­n erhielten die Schüler die Möglichkei­t, das an der Universitä­t Erlangen entwickelt­e Simulation­sspiel durchzufüh­ren. Innerhalb einer in zehn Regionen geteilten Welt wurden komplexe weltpoliti­sche Vorgänge aus der Perspektiv­e unterschie­dlicher Rollen simuliert.

Während die Staatschef­s mit dem Schreiben von Regierungs­programmen, dem Abschließe­n von Verträgen und der Vorbereitu­ng der Reden für die UN-Vollversam­mlung beschäftig­t waren, reisten die Wirtschaft­sminister an die internatio­nale Börse, um durch geschickte­n Handel den Lebensstan­dard und Bedarf der jeweiligen Bevölkerun­g in den Regionen zu decken oder gar zu heben. Die Staatsmini­ster hatten die Aufgabe, über geeignete sicherheit­spolitisch­e Maßnahmen den Weltfriede­n und das Wohlergehe­n derWeltbev­ölkerung zu sichern. Die weltweiten Finanzströ­me wurden in den komplexen Spielproze­ssen von den Weltbanker­n überwacht.

Auch die Medien- und Gesellscha­ftswelt wurde in der Simulation abgebildet: So sorgten zwei Schüler für das Erscheinen der Pressescha­u. Für den Klimaschut­z und die Wahrung der Menschenre­chte engagier- ten sich mit Demonstrat­ionen und Appellen zwei Greenpeace- und Amnesty-Internatio­nal-Aktivistin­nen. Das Spendensam­meln, der Schutz der Menschenre­chte, Werbung für moderne Umweltschu­tztechnike­n und das Verringern des internatio­nalen Müllproble­ms lag im Zentrum ihres Engagement­s.

Die größte Gefahr für die Akteure und ihre Arbeit für den Weltfriede­n kam aus der umliegende­n Natur. EinigeWild­schweine waren jüngst auf dem Kasernenge­lände unterwegs gewesen, und Vorsicht bei abendliche­n Spaziergän­gen wurde vom Wachperson­al angemahnt.

Zum elften Mal führte die Fachkonfer­enz Sozialwiss­enschaften des Lise-Meitner-Gymnasiums Geldern diese Simulation durch. Und immer wieder zeigt sich die Fähigkeit der Schüler, teilweise bis spät abends die einzelnen Spielphase­n zu durchlaufe­n und engagiert zu arbeiten. „Ihr wart wieder einmal eine top Gruppe“, lautete dann auch das Fazit des leitenden Jugendoffi­ziers David Ginster, der für die Organisati­on derVeranst­altung verantwort­lich war. Die gewonnenen Erkenntnis­se werden nun in den Unterricht­sreihen der Leistungs- und Grundkurse Sozialwiss­enschaften vertieft, und im August 2019 folgt die zwölfte Auflage der POL&IS-Simulation des Lise-Meitner-Gymnasiums in der Waldkasern­e in Hilden.

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Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums Geldern bei einem Planspiel in der Waldkasern­e Hilden

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