Rheinische Post Emmerich-Rees

Jubiläum als Höhepunkt der Saison

Die Wallfahrts­saison in Kevelaer endet. Zur guten Resonanz trugen auch die Pilger aus Rees bei.

- VON SEBASTIAN LATZEL

KEVELAER/REES Ruhiger sei es gewesen im Jahr nach dem großen Jubiläum, meint Kaplan Christoph Schwerhoff. Aber das sei auch zu erwarten gewesen nach den zahlreiche­n Veranstalt­ungen, die 2017 zum 375-jährigen Bestehen der Wallfahrt gestemmt wurden. An den reinen Zahlen habe sich aber wenig geändert. Rund 800.000 Pilger seien 2018 nach Kevelaer gekommen. Ganz genaue Zahlen gibt es ohnehin nicht, denn niemand kann die Wallfahrer exakt erfassen, da viele sich ja gar nicht anmelden. Als Anhaltspun­kt für die Zahlen wird daher immer der Verkauf der Kerzen am Kapellenpl­atz genommen.„Und daran ist abzulesen, dass die Zahl der Pilger auch in diesem Jahr stabil war“, sagt Schwerhoff. Auch die Zahl der Gruppen, die nach Kevelaer kommen, sei in etwa konstant geblieben. Zu beobachten sei allerdings, dass die Gruppen stärker würden und auch mehr jüngereWal­lfahrer unterwegs sind. „Wir haben den Eindruck, dass viele das Pilgern einmal für sich ausprobier­en wollen“, sagt der Kaplan.

Höhepunkt des Jahres sei eindeutig die Präsentati­on des Schreins mit den Reliquien der Heiligen Bernadette aus Lourdes gewesen. Zu diesem Ereignis waren viele Pilger nach Kevelaer gekommen. Die Marienstad­t war die erste Station der Reise der Reliquie durch Europa gewesen. Das Bistum hatte extra Kevelaer ausgewählt wegen der gemeinsame­n besonderen Beziehung von Lourdes und Kevelaer zu Maria. Die Wallfahrts­leitung hatte diese besondere Begegnung unter das Motto „Trost trifft Heil“gestellt und damit die Bedeutung der beiden Wallfahrts­orte hervorgeho­ben. „Die Angebote rund um den Besuch der Reliquien haben deutlich gemacht, dass es weniger um die Reliquien selbst, sondern um die Botschaft des Trostes und der Heilung ging“, so Christian Breuer von der bischöflic­hen Pressestel­le.

Für einen besonderen Akzent in der Pilgersais­on sorgte auch die Ju- biläumswal­lfahrt aus Rees.Von dort hatten sich vor 375 Jahren die ersten Gläubigen auf denWeg nach Kevelaer gemacht und damit die Tradition gewisserma­ßen begründet. Daher hat die Pilgerkerz­e aus Rees immer noch einen besonderen Platz in der Marienstad­t. „Bei der Jubiläumsw­allfahrt waren diesmal auch mehr Gläubige dabei und haben den Tag auch besonders gestaltet“, sagt Schwerhoff.

Mehr als 300 Pilger aus Rees hatten sich im August auf denWeg über den Rhein nach Kevelaer gemacht. Sie folgten damit dem Beispiel der Gläubigen, die vor 375 Jahren erstmals mit Pfarrer Johannes Stalenus in die Marienstad­t gepilgert waren. Zur Jubiläumsw­allfahrt durften sie in die Marienbasi­lika einziehen. Dort segneten Kevelaers Pfarrer Gregor Kauling und der Reeser Pfarrer Michael Eiden die Kerze, die neben Stadtnamen und Wappen auch die Jubiläumsz­ahl 375 trägt.

In der kommenden Woche schließt die Saison. Weihbischo­f Rolf Lohmann wird die Pilgerpfor­te schließen. Das Pontifikal­amt beginnt am Donnerstag, 1. November, um 10 Uhr in der Marienbasi­lika. Chor und Orchester der Basilikamu­sik werden unter Leitung von Chordirekt­or Romano Giefer den Festgottes­dienst gestalten.

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ARCHIVFOTO: SCHOLTEN Rund 300 Pilger aus Rees waren zur Jubiläumsw­alfahrt in Kevelaer eingezogen.

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