Jubiläum als Höhepunkt der Saison
Die Wallfahrtssaison in Kevelaer endet. Zur guten Resonanz trugen auch die Pilger aus Rees bei.
KEVELAER/REES Ruhiger sei es gewesen im Jahr nach dem großen Jubiläum, meint Kaplan Christoph Schwerhoff. Aber das sei auch zu erwarten gewesen nach den zahlreichen Veranstaltungen, die 2017 zum 375-jährigen Bestehen der Wallfahrt gestemmt wurden. An den reinen Zahlen habe sich aber wenig geändert. Rund 800.000 Pilger seien 2018 nach Kevelaer gekommen. Ganz genaue Zahlen gibt es ohnehin nicht, denn niemand kann die Wallfahrer exakt erfassen, da viele sich ja gar nicht anmelden. Als Anhaltspunkt für die Zahlen wird daher immer der Verkauf der Kerzen am Kapellenplatz genommen.„Und daran ist abzulesen, dass die Zahl der Pilger auch in diesem Jahr stabil war“, sagt Schwerhoff. Auch die Zahl der Gruppen, die nach Kevelaer kommen, sei in etwa konstant geblieben. Zu beobachten sei allerdings, dass die Gruppen stärker würden und auch mehr jüngereWallfahrer unterwegs sind. „Wir haben den Eindruck, dass viele das Pilgern einmal für sich ausprobieren wollen“, sagt der Kaplan.
Höhepunkt des Jahres sei eindeutig die Präsentation des Schreins mit den Reliquien der Heiligen Bernadette aus Lourdes gewesen. Zu diesem Ereignis waren viele Pilger nach Kevelaer gekommen. Die Marienstadt war die erste Station der Reise der Reliquie durch Europa gewesen. Das Bistum hatte extra Kevelaer ausgewählt wegen der gemeinsamen besonderen Beziehung von Lourdes und Kevelaer zu Maria. Die Wallfahrtsleitung hatte diese besondere Begegnung unter das Motto „Trost trifft Heil“gestellt und damit die Bedeutung der beiden Wallfahrtsorte hervorgehoben. „Die Angebote rund um den Besuch der Reliquien haben deutlich gemacht, dass es weniger um die Reliquien selbst, sondern um die Botschaft des Trostes und der Heilung ging“, so Christian Breuer von der bischöflichen Pressestelle.
Für einen besonderen Akzent in der Pilgersaison sorgte auch die Ju- biläumswallfahrt aus Rees.Von dort hatten sich vor 375 Jahren die ersten Gläubigen auf denWeg nach Kevelaer gemacht und damit die Tradition gewissermaßen begründet. Daher hat die Pilgerkerze aus Rees immer noch einen besonderen Platz in der Marienstadt. „Bei der Jubiläumswallfahrt waren diesmal auch mehr Gläubige dabei und haben den Tag auch besonders gestaltet“, sagt Schwerhoff.
Mehr als 300 Pilger aus Rees hatten sich im August auf denWeg über den Rhein nach Kevelaer gemacht. Sie folgten damit dem Beispiel der Gläubigen, die vor 375 Jahren erstmals mit Pfarrer Johannes Stalenus in die Marienstadt gepilgert waren. Zur Jubiläumswallfahrt durften sie in die Marienbasilika einziehen. Dort segneten Kevelaers Pfarrer Gregor Kauling und der Reeser Pfarrer Michael Eiden die Kerze, die neben Stadtnamen und Wappen auch die Jubiläumszahl 375 trägt.
In der kommenden Woche schließt die Saison. Weihbischof Rolf Lohmann wird die Pilgerpforte schließen. Das Pontifikalamt beginnt am Donnerstag, 1. November, um 10 Uhr in der Marienbasilika. Chor und Orchester der Basilikamusik werden unter Leitung von Chordirektor Romano Giefer den Festgottesdienst gestalten.