Vorzeitiger Rückzug ist ein Thema für RWS Lohberg
Fußball: Nach dem 0:19 des Bezirksligisten gegen Hamborn 07 will der Club ausloten, ob das Team die Saison durchziehen will.
NIEDERRHEIN (tik) Eine Woche nach der 1:4-Niederlage beim SuS 09 Dinslaken schoss sich der Fußball-Bezirksligist Hamborn 07 am Sonntag den Frust von der Seele. „Wir wollten praktisch vier Punkte holen. Das ist uns gelungen“, sagte Trainer Michael Pomp nach dem geschichtsträchtigen 19:0-Sieg im Heimspiel gegen das Schlusslicht RWS Lohberg, das von dem ehemaligen Trainer des Hamminkelner SV, Thorsten Albustin, trainiert wird. Gut möglich ist allerdings, dass die Löwen im Aufstiegsrennen bald wieder mit einem auf Normalmaß gestutzten Torverhältnis kalkulieren müssen. Denn bei Rot-Weiß ist ein möglicher Rückzug nach der heftigen Klatsche, der zwölften Niederlage im zwölften Spiel, endgültig zum Thema geworden.
„Ich wäre selbst absolut kein Freund davon, die Mannschaft abzumelden, aber ich stehe ja auch nicht auf dem Platz und muss mir die Packungen abholen“, sagt Ali Acabuga. Der Lohberger Vorsitzende will nun erst einmal schauen, wer am heutigen Mittwoch noch zum Training erscheint, und dann im Gespräch mit den Spielern in Erfahrung bringen, ob sie weiterhin bereit dazu sind, die Saison durchzuziehen. „Es ist klar, dass wir nicht über einen Kader verfügen, der in der Bezirksliga wirklich konkurrenzfähig ist. Aber in Hamborn haben nun ausgerechnet auch noch unsere fünf Leistungsträger gefehlt. Hinzu kam, dass bei 07 scheinbar alles geklappt hat, was in denWochen davor noch nicht so gelaufen ist“, so Acabuga. Natürlich seien die RWS-Kicker angesichts der Hamborner Torflut irgendwann geknickt gewesen. Sie hätten sich aber trotzdem nie aufgegeben. „Ich bin ohnehin sehr stolz auf die Jungs. Sie haben in dieser Saison bisher wirklich Charakter gezeigt“, sagt der Vorsitzende. In manchen Partien sei das Team, das überwiegend mit B-Liga-Akteuren aus der zweiten Mannschaft der vergangenen Saison bestückt ist, einem Punktgewinn ja sogar nahe gewesen.
Die Chance, das Team noch einmal mit dem einen oder anderen bezirksliga-tauglichen Kicker quantitativ wie auch qualitativ zu verstärken, sieht Acabuga derzeit nicht. Finanzielle Kraftanstrengungen kommen schließlich für den Verein auch nicht mehr infrage.Wahrscheinlich ist also eher, dass sich noch mehr Akteure verabschieden.
Wie Vedad Colakovic, der in der Woche vor dem Hamborn-Spiel erklärte, nicht mehr dabei sein zu wollen. Acabuga will auch mit dem jungen Verteidiger noch ein- mal sprechen, der selbst im Sommer von den vielen Abgängen überrascht wurde und von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen war. Das gilt natürlich auch für Trainer Albustin.
„Wir sind alle davon überrascht worden, dass sich Spieler abgemeldet haben, die eigentlich ihre Zusage gegeben hatten“, sagt RWS-Chef Acabuga. „Trotzdem müssen wir als Vorstand und ich vorneweg natürlich die Schuld auf uns nehmen, dass es uns nicht gelungen ist, eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen. Dem Trainer und dem aktuellen Team kann man aber überhaupt nichts vorwerfen.“