Deutsche und Niederländer: Interesse schwindet
Bundesgemeinschaft für kulturelle Zusammenarbeit wurde vor 50 Jahren in Emmerich gegründet.
EMMERICH (AG) Was wissen wir eigentlich über unsere niederländischen Nachbarn? „Wenn es in die Tiefe geht, erschreckend wenig“, sagt Edmund Verbeet. Das Vorstandsmitglied der Kulturvereinigung Liemers-Niederrhein engagiert sich seit Jahren für ein besseres Verständnis zwischen Deutschen und Niederländern. Auf politischer und wirtschaftlicher Ebene sei das Verhältnis auch wunderbar.
Aber der kulturelle und soziale Austausch könnte noch besser sein. Verbeet erkennt, dass immer weniger Niederländer Interesse daran haben, die deutsche Sprache zu lernen: „So verliert man sich aus dem Fokus.“
Um Deutsche und Niederländer an einen Tisch zu bringen, dafür wurde vor 50 Jahren die „Bundesgemeinschaft für deutsch-nieder- ländische Kulturarbeit“gegründet – und zwar in Emmerich. Treibende Kraft war Stadtdirektor Heinz A. Ebben, der sich bis heute für die Belange der Gemeinschaft einsetzt und auch Ehrenmitglied ist. Anlässlich des runden Geburtstags lädt die bundesweit aktive Dachorganisation deutsch-niederländischer Vereinigungen zu einer zweitägigen Feier nach Emmerich und Kleve ein.
Los geht es mit einem Festakt am Freitag, 2. November, im PAN Kunstforum. Zwischen 10 und 16 Uhr werden hier namhafte Referenten über die Historie, Gegenwart und Zukunft der deutsch-niederländischen Beziehungen sprechen. Zu den Gastrednern zählen unter anderem Prof. Friso Wielenga vom Zentrum für Niederlande-Studien aus Münster, Prof. Guillaume van Gemert von der Radboud-Universität Nimwegen und Dr. Claudia Hiepel von der Uni Duisburg-Essen. Organisiert wird die Feier durch den Verein Liemers-Niederrhein, der von der Düsseldorfer Staatskanzlei gefördert wird.
Der Festakt ist auch eine Art neuer Startschuss für die Bundesvereinigung. Nach 50 Jahren Tätigkeit habe es Höhen und Tiefen gegeben. Zuletzt verzeichnet die Gemeinschaft wieder Zuwächse: „Aber wir wollen noch bekannter werden“, sagt der Vorsitzende Dr. Loek Geeraedts aus Münster, der viele Jahre Geschäftsführer des Hauses der Niederlande war.
So habe die Bundesgemeinschaft eine neue Internetseite ins Leben gerufen, mit täglich aktuellen Nachrichten aus den Niederlanden. „Wir verstehen uns als Netzwerk für Vereine, die sich um die deutsch-niederländischen Beziehungen kümmern“, so Geeraedts.
Mittlerweile machen wieder 50 Vereinigungen mit.