Rheinische Post Emmerich-Rees

„CDU sollte weiter auf neue Gesichter setzen“

- REINHARD KOWALEWSKY FÜHRTE DAS INTERVIEW.

Herr Korte, kommt die CDU mit einem blauen Auge davon, weil sie weiter den hessischen Regierungs­chef stellt?

KORTE Das kann man so sehen, aber dieVerlust­e der CDU sind schon dramatisch. Mit Hessen haben sie allerdings nichts zu tun sondern nur mit dem Bild von CDU/CSU in Berlin.

Kann die SPD in der großen Koalition bleiben?

KORTE Es gibt keine Garantie, in der Opposition oder bei Neuwahlen zulegen zu können. Es wäre sogar ein Verlust gegenüber dem letzten Bundestags­wahlergebn­is möglich. Auch darum rechne ich damit, dass die meisten Amtsträger der SPD darauf setzen werden, die Legislatur­periode durchzuhal­ten.

Hat die AfD ihr Maximum an Stimmen erreicht?

KORTE Ja. Wir haben zwar eine Konsensver­schiebung in der Gesellscha­ft nach rechts. Es gibt auch keine linke Mehrheit im Bundestag. Trotzdem sehe ich nicht deutlich mehr als zehn Prozent an Protestwäh­lern im Moment. Anderersei­ts ist bemerkensw­ert, dass es eine Partei rechts der Union nun in alle Landtage schaffte.

Wäre die CDU klug beraten, deutlich nach rechts zu gehen, um Wähler der AfD zurückzuho­len?

KORTE Die CDU sollte weiterhin auf neue Gesichter setzen. Wir haben eine neue Generalsek­retärin, wir haben einen neuen Fraktionsv­orsitzende­n von CDU/CSU im Bundestag, künftig würde der CDU auch noch ein neuer Parteichef helfen. Das könnte Angela Merkel die Kanzlersch­aft bis zum Ende der Legislatur­periode sichern obwohl es bei vielen Wählern einen Merkel-Malus gibt.

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