Rheinische Post Emmerich-Rees

Bayer schießt sich aus der Krise

Havertz und Bellarabi überragen beim Leverkusen­er 6:2 in Bremen.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

BREMEN Seit Florian Kohfeldt den SVWerder Bremen im Oktober 2017 übernommen hat, hatte die Mannschaft von derWeser kein Heimspiel mehr verloren. Dass das kriselnde Bayer Leverkusen diese Serie brechen würde, hatten wohl nur wenige getippt. Doch genau so kam es. Die Werkself zeigte am Sonntagabe­nd ihre wohl beste Saisonleis­tung und feierte einen 6:2 (3:0)-Auswärtssi­eg in der Hansestadt.

„Es gibt im Fußball nicht nur schöne, sondern auch harte Zeiten. Da stecke ich gerade drin – absolut. Aber es geht nicht um mich, sondern um Bayer Leverkusen“, hatte der in die Kritik geratene Trainer Heiko Herrlich vor dem Anpfiff bei Sky betont. Nach dem schwachen Auftritt in der Europa League beim FC Zürich (2:3) verordnete der 46-Jährige seinem Team für das Bremen-Spiel ein neues System mit einer Fünferkett­e in der Abwehr.

Die 40.400 Zuschauer im ausverkauf­tenWeserst­adion sahen eine äußerst kurzweilig­e erste Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten im Minutentak­t. Die Hausherren machten in Person von Ludwig Augustinss­on den Auftakt (7.), das 1:0 erzielten jedoch die Gäste aus dem Rheinland. Nach einer Hereingabe des stark aufspielen­den Startelf-Debütanten Karim Bellarabi musste Kevin Volland nur noch einschiebe­n (8.).Das Kohfeldt-Team erholte sich schnell vom Rückstand und kam in der 23. Minute zu einer Doppelchan­ce: Zunächst parierte Leverkusen­s Schlussman­n Lukas Hradecky stark gegen Augustinss­on, dann klärte Wendell vor der Torlinie den Nachschuss von Max Kruse ab. Bayer schien der offene Schlagabta­usch zu gefallen, verpasste es aber zunächst, zu erhöhen. Erst scheiterte Bellara- bi freistehen­d vor SVW-Torwart Jiri Pavlenka (28.), dann vergab Kai Havertz aus aussichtsr­eicher Position (29.). Besser machte es schließlic­h Julian Brandt, der eine von Pavlenka abgewehrte Bellarabi-Flanke zum 2:0 im Tor unterbrach­te. Der ehemalige Werder-Spieler Bellarabi war es dann, der vor dem Seitenwech­sel auf 3:0 erhöhte.

Leverkusen schien alles im Griff zu haben, hätte durch Bellarabi, der nur den Pfosten traf (51.), sogar beinahe auf 4:0 erhöht. Doch die Hausherren erzielten durch Claudio Pizarro (60.) den Anschlusst­reffer, nur drei Minuten später verkürzte Yuya Osako auf 2:3 aus Sicht der Bremer.

Bayer wackelte nun bedenklich, fiel aber nicht. Bei Havertz‘ Treffer zum 4:2 – ein sehenswert­er Heber über Torwart Pavlenka – dürfte nicht nur sein Coach Heiko Herrlich aufgeatmet haben. Als Aleksandar Dragovic zu m 5:2 traf (72.), war die Partie endgültig entschiede­n. Der überragend­e Havertz erzwang noch ein Eigentor der Bremer nach einer zwingenden Kombinatio­n der Gäste.

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FOTO: IMAGO Feierlichk­eiten nach dem zweiten Leverkusen­er Treffer: Kai Havertz und Julian Brandt sind ziemlich glücklich.

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