Dornicker Obst-Brände für die Staatskanzlei
Für Ingeborg und Andre de Schrevel war es mehr als überraschend, dass Ministerpräsident Armin Laschet die Brände ihrer Niederrhein-Destille bei Empfängen anbieten möchte. Und bald soll es ihre Produkte auch in Berlin geben.
DORNICK/DÜSSELDORF Im Juni kam die erste Überraschungs-Email aus der Staatskanzlei Düsseldorf. „Haben wir etwas angestellt?“, fragten sich etwas erschrocken Ingeborg und Andre de Schrevel, Inhaber der Dornicker Niederrhein-Destille. Doch die Freude war groß, als sie weiterlasen, was die Sekretärin für „Protokoll und Konsularwesen“geschrieben hatte: Der Ministerpräsident würde gerne bei Empfängen Produkte aus Nordrhein-Westfalen anbieten. Sie habe im Internet recherchiert und Infos über die Niederrhein-Destille gefunden und erbete nun weitere Informationen.
„Wir schickten dann eine Sortimentsliste mit Preisen und einen Prospekt unserer Destille zurück“, erzählt Andre de Schrevel. Nach einiger Zeit kam eine Mail mit einer kleinen Zwischenmeldung. „Obwohl wir gar nicht nachgefragt hatten“, erzählt der Dornicker. „Darin stand, dass Ministerpräsident Armin Laschet die Brände persönlich aussuchen wolle, aber bisher noch keine Zeit dafür gefunden habe.“
Am vergangenen Mittwoch kam dann erneut eine Mail aus der Düsseldorfer Staatskanzlei. „Vielen Dank für Ihre Geduld. Nun liegt mir eine Entscheidung des Herrn Ministerpräsidenten vor und ich möchte Sie daher bitten, mir nachfolgend aufgeführte Artikel zuzusenden: Zwetschgenbrand, Williams-Christ-Birnenbrand und Elstar-Apfelbrand.“
Alles mehrfach prämierte Produkte: Der Zwetschgenbrand im Holzfass hat beim Internationalen Spirituosen Wettbewerb (ISW), an dem viele namhafte Unternehmen in der Branche mit ihren Produkten teilnehmen, unter strenger Prüfung von Fachleuten – die Jury bestand unter anderem aus Sommeliers, Bren- nern, Destillateuren und Barkeepern – die Goldmedaille gewonnen. Auch der Williams-Christ-Brand, aus Birnen aus der Region gebrannt und sehr beliebt auch bei den ‚einheimischen’ Kunden, wurde bereits prämiert, ebenso wie der Elstar-Apfelbrand, der aus Äpfeln vom Vriendshof in Grietherbusch und vom Wardmannshof in Rees hergestellt wird und unter anderem im Jahr 2014 mit einem Ehrenpreis – Goldmedaille mit voller Punktzahl – ausgezeichnet wurde. Mit ihren Produkten nehmen sie regelmäßig, etwa alle zwei Jahre, an Wettbewerben wie dem ISW oder beim Verband Rheinischer und Saarländi- scher Klein- und Obstbrennereien teil.„Das war gerade in den Anfangsjahren unserer Niederrhein-Destille sehr wichtig, um die Kunden von der Qualität zu überzeugen“, sagt Andre de Schrevel.
Zwar beliefern die de Schrevels mit ihren Bränden und Geisten, Likören, Gin undWhisky, schon mehrere gehobene Lokalitäten und Restaurants. Dazu zählen unter anderem in Betriebe in Emmerich und Elten, das Schermbecker Landhotel Voshövel, der Straelener Hof in Straelen, das Hotel Hövelmann in Xanten und verschiedene Restaurants im Ruhrgebiet. Aber dass die Staatskanzlei jetzt dabei ist, ist natürlich für das Unternehmer-Ehepaar etwas ganz Besonderes.„Das war eine echte Überraschung. Es macht uns auch ein bisschen stolz“, sagt Ingeborg de Schrevel. Das ist der Lohn für die viele Arbeit, die in den verschiedenen Produkten steckt. Und zeigt auch die bereits elfjährige Erfahrung. Immer wieder kommen neue Ideen hinzu, auch von Tochter Eva, die ein Lokal in Kleve führt, es wird experimentiert und ausprobiert. Das Angebot der Niederrhein-Destille ist groß.
Am Donnerstag nun kam dann eine weitere Mail aus der Landeshauptstadt, über die sich die de Schrevels noch einmal freuen konnten. Darin stand: „Ich kann Ihnen verraten, dass Sie sicherlich noch eine Bestellung aus unserer Landesvertretung in Berlin bekommen werden, da beide Häuser den gleichen Standard haben sollen.“