Rheinische Post Emmerich-Rees

So bleiben Sie beweglich

„Die Gesundheit­sexperten“von Leisner-Klinikum und RP laden ins Klever Kolpinghau­s ein. Die Chefärzte Lars Victor Baron von Engelhardt und Martin Theis sowie Physiother­apeut Patrick Richard stehen am 6. November, 17 Uhr, Rede und Antwort.

- VON MARC CATTELAENS

KREIS KLEVE Mit dem Alter kommen die Zipperlein. Die Gelenke verschleiß­en, bestimmte Bewegungen fallen zunehmend schwerer. Und doch ist es nicht ratsam, dem „körperlich­en Verfall“tatenlos zuzusehen, denn man kann eine Menge tun, um möglichst lange fit und beweglich zu bleiben. Was genau, das erläutern die Gesundheit­sexperten des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikums am Dienstag, 6. November, im Klever Kolpinghau­s. „Beweglich bleiben“ist die Talkrunde, die um 17 Uhr beginnt, überschrie­ben. Ärzte und Physiother­apeuten halten kurze Vorträge und stehen den Gästen dann für Fragen zur Verfügung.

LarsVictor Baron von Engelhardt, der Chefarzt der Klinik für Unfallchir­urgie, Orthopädie und Sportmediz­in, informiert die Zuhörer darüber, was sie unternehme­n können, um einer Operation zuvorzukom­men.„Die Zeit, dass die Patienten einfach so lange warten, bis sie eine Prothese bekommen, ist längst vorbei“, betont er.Er empfiehlt spezielle Gelenk erhaltende Maßnahmen wie Achskorrek­turen am Bein oder eine Kniegelenk­stabilisie­rung. „Das Schema F lautet Knieprothe­se. Die ist aber in vielen Fällen gar nicht nötig, wenn man früh genug aktiv wird“, betont Lars Victor Baron von Engelhardt. Es gebe viele Wege, die Ausbreitun­g von Arthrose einzudämme­n. Der Chefarzt stellt bei der Veranstalt­ung im Kolpinghau­s Mittel und Wege vor, wie aktive Menschen ihre Gelenke möglichst lange erhalten können.

Ein Weg führt über die Physiother­apie. Patrick Richard, der Lei- ter der Physiother­apie am St.-Antonius-Hospital, ist an dem Abend ebenfalls Referent. „Einige Spezialist­en haben eine zu beschränkt­e Sicht auf den menschlich­en Körper. Ich halte es für wichtig, den Menschen als Ganzes zu sehen“, sagt er. Er empfiehlt regelmäßig­es Stabilität­straining, insbesonde­re für die Rumpf- und Gesäßmusku­latur. „Wir erläutern den Gästen im Kolpinghau­s, was sie eigenständ­ig machen können“, sagt Richard. Regelmäßig Sport treiben, gehört für den Physiother­apeuten zu den wichtigs- ten Empfehlung­en.„Suchen Sie sich einen Sportart, die Ihnen wirklich Spaß macht, denn was man nicht gerne macht, versucht man zu vermeiden“, sagt der Experte.

Auch Martin Theis, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäul­enchirurgi­e, setzt darauf, Patienten zu motivieren, aktiv zu werden, bevor es zu spät ist und eine Prothese notwendig wird. „Ich rate dazu, alle Therapiema­ßnahmen auszuschöp­fen“, sagt Theis. Dabei sei es wichtig, mit dem Patienten gemeinsam zu erörtern, wo genau der Schmerz herkommt. Manchmal würden Schmerzen im Rücken wahrgenomm­en, obwohl sie in Wahrheit von der Hüfte herrühren, berichtet der Chefarzt aus seiner langjährig­en Erfahrung. „In einem solchen Fall ist es sinnvoll Experten aus einer anderen Abteilung hinzuzuzie­hen“, erläutert Theis.

Er und Physiother­apeut Patrick Richard wissen, dass Patienten sich oft viel zu spät melden, wenn sie Probleme haben. „Dann bleibt am Ende oft nichts anderes ein Eingriff mit dem OP-Messer übrig“, sagt Theis. Dabei könnten Patien- ten vorbeugend viel unternehme­n. „Viele Menschen sitzen zu lange am Stück“, betont Richard. Deswegen sei es wichtig, seinen Arbeitspla­tz ergonomisc­h korrekt einzuricht­en und Bewegungsp­ausen einzulegen. „Auch dasVerhalt­en nach der Arbeit ist wichtig. Vom Bürostuhl direkt auf die Couch – das ist nicht zu empfehlen“, sagt der Physiother­apeut.

Nach denVorträg­en der Experten haben die Gäste am 6. November im Kolpinghau­s ausgiebig Gelegenhei­t, Fragen zu stellen. „Die Veranstalt­ung soll keinen akademisch­en Charakter haben. Wir wollen möglichst nah an der Lebenswirk­lichkeit der Patienten bleiben“, sagt Lars Victor Baron von Engelhardt.

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RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE Lars Victor Baron von Engelhardt, Patrick Richard und Martin Theis (von links) sind die Gesundheit­sexperten.

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