Fortuna verpasst einen Punktgewinn
Fußball: Der A-Ligist verliert das Verfolgerduell gegen TuB Mussum mit 1:2. Das Nachbarschafts-Treffen zwischen dem SV Rees und Westfalia Anholt endet mit einem 3:3. Der SV Haldern kassiert eine 2:5-Niederlage.
NIEDERRHEIN Das Kreisliga A-Derby zwischen Westfalia Anholt und dem SV Rees endete mit einem 3:3 (2:2)-Remis, mit dem beide Seiten nicht wirklich zufrieden waren.
Zunächst gingen die Gäste durch einen Doppelschlag von Christoph Rehm und Marius Storm mit 2:0 in Führung (36./37.). Doch noch vor der Pause konnten die Hausherren den 0:2-Rückstand egalisieren. Erst traf Matthias Teronde per Elfmeter, dann erzielte Thomas Stevens den Ausgleich. „Wir haben die ersten 20 Minuten dominiert und haben dann plötzlich wieder Aggressivität, Willen und Leidenschaft vermissen lassen. Da hat uns Rees durch die beiden Tore geweckt“, bemängelte Driever im Anschluss an die Partie.
„Wir haben gegen Bocholt eine schöne Lehrstunde erhalten“
Christian Böing
Trainer des SV Haldern
Der Trainer des SV Rees, Maik Nieuwenhuis, ärgerte sich über die beiden Gegentreffer vor der Halbzeit: „Wir haben nach dem 2:0 eigentlich alles im Griff gehabt und bekommen dann aus dem Nichts einen Elfmeter gegen uns. Danach hatten wir einen kleinen Bruch im Spiel und mussten auch noch das 2:2 schlucken.“Nach der Pause brachte Storm die Reeser dann erneut in Führung (74.). In der 85.Minute hatte Ersan Alajbegovic die Möglichkeit, den Deckel für die Grün-Weißen drauf zu machen, doch er vergab die Chance.
Und so musste es für die Reeser kommen, wie es fast immer kommt, wenn man seine Torchancen nicht nutzt. Ein Freistoß von Tobias Heßeling flog an Freund und Feind vorbei ins Gehäuse der Gäste zum 3:3-Endstand (88.). „Das Niveau des Spiels war trotz der Tore unterirdisch schlecht, dem haben wir uns heute einfach angepasst. Unsere Leistung war mehr als bescheiden. Am Ende können wir froh sein, dass wir noch einen Punkt geholt haben“, zeigte sich Westfalia-Coach Driever enttäuscht.
Nieuwenhuis freute sich nach zwei Niederlagen in Folge zwar über die Leistungssteigerung, war aber über die Punkteausbeute enttäuscht: „Ich bin mit dem Spiel an sich im Großen und Ganzen zufrieden. Wir haben eine deutlich bessere Leistung abgerufen als zuletzt. Allerdings ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, wenn du kurz vor Schluss noch führst.“
Lange Zeit sah es nach einem Punktgewinn für die Fortuna aus Millingen im Verfolgerduell gegen den direkten Konkurrenten TuB Mussum aus. Doch in der 95. Minute brachte Daniel Giesbers die Fortuna um einen verdienten Punkt, die sich mit 1:2 (0:1) geschlagen geben musste. Nach einem Diagonalball aus dem Mittelfeld tauchte der Mussumer Angreifer frei vor Millingens Schlussmann Robert Baumann auf und ließ diesem keine Chance. „Es ist schon deprimierend, wenn du in der fünften Minute der Nachspiel- zeit noch einen Treffer kassierst. Natürlich bist du da nach der Partie enttäuscht und die Spieler lassen die Köpfe hängen“, resümierte Fortuna-Trainer Rolf Sent nach dem Match.
Zuvor war es ein echtes Spitzenspiel mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten, wovon die Mussumer zuerst eine nutzten. Max Heisterkamp brachte die Gäste vier Minuten vor dem Pausenpfiff in Führung. Doch trotz des Schocks kurz vor der Halbzeit kamen die Gastgeber agil aus der Kabine und erzielten durch Alexander Siepen, nach Zuspiel von Marius Sent, den hochverdienten Ausgleich (62.). „Wir haben uns recht gut verkauft und auch fußballtechnisch ein gutes Spiel gemacht. Daher wäre ich mit dem Unentschieden absolut zufrieden gewesen. Umso bitterer ist der späte Gegentreffer“, haderte Sent.
Eine Lehrstunde kassierte der SV Haldern gegen Mitabsteiger 1. FC Bocholt II. Mit 2:5 (2:3) unterlag die Heimmannschaft. Nach sechs Minuten brachte Nicklas Enck die Elf vom Hünting bereits in Führung, doch nur sieben Zeigerumdrehungen später konnte Matthias Bauhaus für den Gastgeber ausgleichen. Doch lange sollte die Freude nicht dauern, da Justin Bock die Bocholter erneut in Front bringen konnte (19.). Zwar konnte Julian Otten in 31. Minute abermals für die Lindendörfler egalisieren, doch kurz vor der Halbzeit brachte erneut Bock die Gäste dann auf die Siegerstraße (44.).
„Wir haben gegen Bocholt eine schöne Lehrstunde erhalten. Wir haben in der ersten Halbzeit zwar zwei Tore gemacht, das war aber das einzige. Ansonsten war uns Bocholt 90 Minuten lang überlegen. Wenn ich in keinen Zweikampf komme, dann kann ich auch keinen Zweikampf führen und schon gar nicht gewinnen“, kritisierte der Halderner Coach Christian Böing seine Mannschaft.
Wirkliche Torchancen erspielten sich die Gastgeber in der zweiten Hälfte nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Torwart Nico Hakvoort hielt seine Mannschaft mit einigen Paraden noch im Spiel, ehe Bock mit seinen Treffern drei und vier den Sack endgültig zu machte (90./93.). „Man hat mal wieder gesehen, dass Anspruch undWirklichkeit des einen oder anderen vielleicht ein Stück weit auseinander gehen. Die Leistung mancher Spieler war eine glatte Sechs. Es gibt nur wenige, die besser waren als eine fünf. Ausnehmen möchte ich da Nico Hakvoort und den A-Jugendlichen Milot Seesing“, ärgerte sich Böing über den schwachen Auftritt seines Teams.