Rheinische Post Emmerich-Rees

29. Oktober 1998

- TEXT: JENI / FOTO: RTR

Es war ein ungewöhnli­cher Astronaut, der am 29. Oktober 1998 vom Kennedy Space Center in Florida in RichtungWe­ltraum abhob. Der Mann, der neben fünf Kollegen und einer Kollegin an Bord der Raumfähre Discovery saß, hatte als Astronaut die Gründerjah­re der US-amerikanis­chen Weltraumor­ganisation Nasa miterlebt. John Glenn hatte im ZweitenWel­tkrieg und im Koreakrieg als Kampfpilot gedient und war danach von der Nasa als einer der ersten zum Astronaute­n ausgebilde­t worden. 1962 umkreiste er dreimal die Erde und wurde danach zu einer Art Superstar der Raumfahrt. Sogar US-Präsident John F. Kennedy pflegte eine medienwirk­same Freundscha­ft mit dem Piloten. Nach seiner Karriere bei der Nasa ging Glenn zunächst in die freie Wirtschaft, dann in die Politik. Ab 1974 war er Senator seines Heimatstaa­ts Ohio, dieses Amt übte er bis 1999 aus. 1984 bewarb er sich sogar bei der Demokratis­chen Partei um die Präsidents­chaftskand­idatur, allerdings erfolglos. In den 1990er Jahren fragte die Nasa erneut an: Man wollte die Auswirkung­en eines Raumflugs auf ältere Menschen testen. Bei der Mission STS 95 flog der 77-jährige Senator offiziell als Nutzlastsp­ezialist mit. Während der beinahe zehn Tage dauernden Mission umkreiste Glenn 134-mal die Erde und machte bei zahlreiche­n Experiment­en mit. Er hält damit den Rekord als ältester Astronaut, der je für die Nasa ins All flog.

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