Grippeimpfstoff ausverkauft
Die produzierten Mengen reichen womöglich nicht aus, um alle Praxen abzudecken.
DÜSSELDORF Für die anstehende Grippesaison könnte es eng werden mit der Impfstoffversorgung. Nach Brancheninformationen reichen die produzierten Impfmengen womöglich nicht aus, um alle Patientenwünsche abzudecken. Das berichtet das Portal Apotheke Adhoc. Bundesweit meldeten sich Apotheker zu Wort, denen Impfstoff fehle, berichtet der Branchendienst. Das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Behörde bestätigt: „Wir haben aus schriftlichen und telefonischen Nachfragen den Eindruck, dass es regionale Unterschiede gibt, beziehungsweise die Impfstoffe nicht bundesweit gleich verteilt sind.“Von einem Engpass könne bisher aber nicht die Rede sein.
Apotheken und Ärzte müssen ihre gewünschten Menge der Impfstoffe für die kommende Grippesaison im Frühjahr bei den Herstellern in Auftrag geben. Die Gesamtmenge ist eine Richtlinie für den bundesweiten Bedarf. Die Herstellung eines aktuellen Impfstoffs dauert einige Monate. Deshalb die große Vorlaufzeit. Nun melden die Hersteller, dass sie die bestellten Impfstoffe ausgeliefert hätten – was einem Produktionsstopp gleichkommt. Es wird also kein Impfstoff mehr nachkommen. Praxen und Apotheken, die nicht ausreichendVorbestellungen aufgegeben haben, gehen damit leer aus. Sie müssen sich gegebenenfalls auf die Suche nach Reserven machen.
Die regionalen Unterschiede resultieren aus der Zurückhaltung einiger Apotheker und Ärzte bei der Bestellung des Impfstoffs. In diesem Jahr rechnen Experten jedoch aufgrund der heftigen Grippesaison im vergangenen Jahr mit einer erhöhten Impfbereitschaft. Hinzu kommt: Die Krankenkassen haben erst spät in diesem Jahr die Entscheidung getroffen, den wirksameren Vierfach-Impfstoff zur Kassenleistung zu machen. Manche Ärzte wollten diese Entscheidung erst abwarten. Zu diesem Zeitpunkt war ein Großteil der Impfstoffe vonseiten der Hersteller allerdings bereits in Produktion.
„Noch haben wir keinen Mangel“, sagt Thomas Preis,Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. „Ich empfehle dennoch, sich frühzeitig impfen zu lassen, falls es aufgrund der hohen Nachfrage doch zu einem kommt.“