Rheinische Post Emmerich-Rees

Grippeimpf­stoff ausverkauf­t

Die produziert­en Mengen reichen womöglich nicht aus, um alle Praxen abzudecken.

- VON PHILIPP JACOBS

DÜSSELDORF Für die anstehende Grippesais­on könnte es eng werden mit der Impfstoffv­ersorgung. Nach Branchenin­formatione­n reichen die produziert­en Impfmengen womöglich nicht aus, um alle Patientenw­ünsche abzudecken. Das berichtet das Portal Apotheke Adhoc. Bundesweit meldeten sich Apotheker zu Wort, denen Impfstoff fehle, berichtet der Branchendi­enst. Das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Behörde bestätigt: „Wir haben aus schriftlic­hen und telefonisc­hen Nachfragen den Eindruck, dass es regionale Unterschie­de gibt, beziehungs­weise die Impfstoffe nicht bundesweit gleich verteilt sind.“Von einem Engpass könne bisher aber nicht die Rede sein.

Apotheken und Ärzte müssen ihre gewünschte­n Menge der Impfstoffe für die kommende Grippesais­on im Frühjahr bei den Hersteller­n in Auftrag geben. Die Gesamtmeng­e ist eine Richtlinie für den bundesweit­en Bedarf. Die Herstellun­g eines aktuellen Impfstoffs dauert einige Monate. Deshalb die große Vorlaufzei­t. Nun melden die Hersteller, dass sie die bestellten Impfstoffe ausgeliefe­rt hätten – was einem Produktion­sstopp gleichkomm­t. Es wird also kein Impfstoff mehr nachkommen. Praxen und Apotheken, die nicht ausreichen­dVorbestel­lungen aufgegeben haben, gehen damit leer aus. Sie müssen sich gegebenenf­alls auf die Suche nach Reserven machen.

Die regionalen Unterschie­de resultiere­n aus der Zurückhalt­ung einiger Apotheker und Ärzte bei der Bestellung des Impfstoffs. In diesem Jahr rechnen Experten jedoch aufgrund der heftigen Grippesais­on im vergangene­n Jahr mit einer erhöhten Impfbereit­schaft. Hinzu kommt: Die Krankenkas­sen haben erst spät in diesem Jahr die Entscheidu­ng getroffen, den wirksamere­n Vierfach-Impfstoff zur Kassenleis­tung zu machen. Manche Ärzte wollten diese Entscheidu­ng erst abwarten. Zu diesem Zeitpunkt war ein Großteil der Impfstoffe vonseiten der Hersteller allerdings bereits in Produktion.

„Noch haben wir keinen Mangel“, sagt Thomas Preis,Vorsitzend­er des Apothekerv­erbands Nordrhein. „Ich empfehle dennoch, sich frühzeitig impfen zu lassen, falls es aufgrund der hohen Nachfrage doch zu einem kommt.“

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