Staatspreis für Roncalli-Gründer
Bernhard Paul wird für seine Verdienste um die Zirkus- und Varietékultur geehrt.
(dpa) Bernhard Paul (71), Gründer des Circus Roncalli, wird mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Das teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Düsseldorf mit. „Bernhard Paul ist eine Legende der Kultur, ein Großmeister der Unterhaltung“, begründete Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Entscheidung. Paul sei es gelungen, „das Kulturgut Zirkus und das Kulturgut Varietétheater wiederzubeleben“. Der 1986 gestiftete Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes NRW.
Der gebürtige Österreicher Paul gründete den Circus Roncalli vor mehr als 40 Jahren zusammen mit dem Multimedia-Künstler André Heller. 1976 feierte der Circus Roncalli Premiere in Bonn. Nach der Trennung von Heller entwickelte Paul das Programm „Reise zum Regenbogen“, mit dem er in den 1980er Jahren den Durchbruch schaffte.
Roncalli verbindet klassische Zirkus-Elemente mit Poesie und absurdem Theater. Als Clown Zippo tritt der Roncalli-Direktor regelmäßig selbst in der Manege auf. Paul baute zudem das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Berliner Varieté „Wintergarten“wieder auf und gründete das Düsseldorfer „Apollo“-Varieté.
Paul soll die Auszeichnung am 27. November erhalten. Zu den bisherigen Staatspreisträgern gehören unter anderem der Schriftsteller Navid Kermani, der heutige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, und Alice Schwarzer.