Rheinische Post Emmerich-Rees

Familienbü­ro wird Teil von „De wette Telder“

Die Sanierung des ältesten Emmericher Hauses lässt weiter auf sich warten. Immerhin steht das Konzept.

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EMMERICH (mavi/hg) Eigentlich hätte mit der Sanierung des Gebäudes schon längst begonnen werden sollen. Doch beim Architekte­n gab es Verzögerun­gen. Das Rathaus wartet auf Fortschrit­te.

Zeit also für die Politik, sich mit den Inhalten von „De wette Telder“zu befassen. So geschehen am Dienstag.

Mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen hat der Haupt- und Finanzauss­chuss dem Emmericher Rat die Umsetzung des Familienbü­ros in De Wette Telder empfohlen. Doch bei den zusätzlich­en Kosten hat die CDU-Fraktion nochmal eine Senkung um 20 Prozent durchgeset­zt.

Bekanntlic­h sieht die Verwaltung hier neben den Fördermitt­eln „Soziale Integratio­n im Quartier“von rund einer Million Euro einen zusätzlich­en Bedarf an kommunalen Haushaltsm­itteln von 92.000 Euro, um eine nötige Koordinati­onsstelle (40.000 Euro), eine Café-Leitung (27.000 Euro) und Sachmittel (25.000 Euro) zu finanziere­n.

„Wir haben es uns nicht einfach gemacht“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Matthias Reintjes, „aber über die Kosten sind wir gestolpert. Wir sehen den Bedarf. Emmerich ist eine junge Stadt und sie wächst.“Da sei so ein Angebot hilfreich. Die CDU beantragte die zusätzlich­en Kosten nochmal um 20 Prozent zu senken, das Unterfange­n nach einer zweijährig­en Testphase nochmal zu evaluieren und vor allem auch der Kultur in der künftigen Nutzung von De Wette Telder Rechnung zu tragen. „De wette Tel

der soll kein Treffpunkt für sozial Benachteil­igte wer

den“ Bei vier Nein-Stimmen wurde diesem Antrag entsproche­n.

Stadtsprec­her Tim Terhorst wollte noch mal klarstelle­n: „Falls in der Öffentlich­keit der Eindruck entstanden sein sollte, De Wette Telder soll nicht ein Treffpunkt für sozial Benachteil­igte werden.“Das Familienbü­ro sei eine Säule der künftigen Nutzung. Die Angebote von Trägern (Kultur, Bildung, Soziales) und bür- gerschaftl­iche Angebote wie etwa ein Erzählcafé, Konzerte, Kurse, Lesungen etc. seien weitere Säulen. „In der Stadt gibt es eine große Bereitscha­ft zum bürgerscha­ftlichen Engagement. Dafür braucht man einen Raum“, warb Terhorst für das Projekt.

Übrigens werde auch der Heimatdich­ter Johannes Derksen als der wohl bekanntest­e Bewohner des ältesten Hauses der Stadt in irgendeine­r Form im Gebäude bedacht. Auch Bürgermeis­ter Peter Hinze appelliert­e: „Das Konzept ist in der Stadt auf Gegenliebe gestoßen.“

Die UWE findet die Einrichtun­g eines Familienbü­ros gut, „aber es ist unglücklic­h, dass es im ältesten Haus der Stadt sein soll. Da hätten wir lieber eine historisch­e Nutzung“, sagte Fraktionsc­hef Gerd Bartels. Botho Brouwer (CDU) erinnerte, dass die Förderung von einer Million Euro aber an die Komponente soziale Integratio­n gebunden sei. Eine museale Einrichtun­g würde dem nicht gerecht.

Herbert Kaiser (Grüne) fiel auf, dass in der Ausschussv­orlage eine Evaluation nach einem Jahr anberaumt war, die CDU hatte dann ja zwei Jahre beantragt.„Eine Evaluierun­g nach einem Jahr ist praktisch unmöglich“, sagte Andrea Schaffeld, SPD-Fraktionsc­hefin. Auch Peter Hinze sah diesen Zeitraum als redaktione­llen Fehler.

Tim Terhorst

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FOTO: HAGEMANN Vergessene Schönheit: Ein Blick auf De wette Telder. Die Sanierung hätte schon in diesem Jahr beginnen sollen.
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