Rettet das Sabisch-Relief
Architekt Blanck legt Idee zur Rettung der Kunst am Bau des alten Hallenbades vor.
Kleve (mgr) Als es noch Kunst am Bau gab, bekam der Kalkarer Bildhauer Alfred Sabisch den Auftrag, das Relief für das Klever Hallenbad schaffen. Geschickt arbeitete der Bildhauer mit den verschieden farbigen Klinkern, mit vor- und Rücksprüngen und schuf ein unverkennbar aus seiner Zeit stammendes Werk, das Jahre wie selbstverständlich zum Straßenbild gehörte: Das Relief über dem Eingang der Stadtbades. Die Idee, das alte Stück guter Kunst ins neue Bad zu integrieren, war schnell verworfen worden. Bis jetzt will sich lediglich der Heimatverein des Werkes annehmen und es genau dokumentieren. Danach käme der Bagger. Das sollte nicht so sein, sagt der Klever Architekt Wirlfried Blanck. Er fordert in einem Brief, das Relief zu erhalten:
„Als nach dem Krieg die Stadt Berlin einen internationalen Architektenbewerb zur Gestaltung des Breitscheidplatzes ausgeschrieben hat, erhielt der Architekt Professor Egon Eiermann aus Karlsruhe den ersten Preis und den Auftrag zur Realisierung. Er hat die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtsniskirche erhalten und mit zwei neuen Baukörpern flankiert.
In Kleve hingegen will man ein intaktes Relief über dem Eingang des Hallenbades zerstören. Es handelt sich hier um ein Kunstwerk des sehr erfolgreichen Kalkarer Bildhauers Alfred Sabisch, der unter anderem mit seiner Brunnenplastik im Burghof und dem Stadtwappen am Rathaus den Klever Bürgern wertvolle Kunst hinterlassen hat.
Mein Vorschlag: Das Relief könnte samt Hinterlegermauerwerk von dem abzureißenden Baukörper getrennt und somit erhalten werden. Das Objekt könnte in einer sinnvoll landschaftlich gestalteten Anlage, wie sie ursprünglich vorhanden war, eingebunden werden. Es entstünde somit eine Stätte des Verweilens, der Erinnerung und der Erholung. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Politiker des Klever Stadtrates zu einer Politik des Bewahrens und nicht zu einer Politik des Zerstörens neigen.