Schlag für die SPD: Seyrek tritt aus der Fraktion aus
Über die Gründe ihres Fraktionsaustritts schweigt die Ratsfrau. Ihr Ratsmandat will sie behalten.
EMMERICH Die Emmericher Sozialdemokraten werden künftig nur noch mit neun Mitgliedern im Rat der Stadt vertreten sein. Ratsfrau Sultan Seyrek wird dann nicht mehr zur Fraktion gehören. Wie die 48-Jährige jetzt in einem Schreiben mitteilte, ist sie aus der SPD-Fraktion ausgetreten. Sie will nun als unabhängige Ratsfrau weiter Politik betreiben, also ihr Mandat behalten. Auch die dazugehörigen Ämter wolle sie weiterhin „zum Wohle der Stadt Emmerich am Rhein ausfüllen“, teilte sie mit.
Über die Gründe für ihren Rückzug aus der Emmericher SPD bleibt sie vage. Nur so viel erklärt sie: Es habe zunehmend inhaltliche Differenzen gegeben. Ihre Entscheidung wolle sie nicht weiter kommentieren, auch für Nachfragen stünde sie nicht zur Verfügung.
SPD-Fraktionschefin Andrea Schaffeld bedauert den Schritt Sultan Seyreks. „Wir haben mit einem klärenden Gespräch versucht, das abzuwenden, aber das ist leider nicht gelungen“, sagte sie am Freitag der RP. Die Emmericher SPD sei nun in einer schwierigen Situation. „Es ist uns auf jeden Fall Schaden entstanden“, sagte die Fraktionsvorsitzende mit Blick auf die reduzierte Mandatszahl im Rat.
Auch die SPD-Fraktionsvorsitzende äußert sich nicht konkret zu den Gründen für den Schritt. Sie lägen länger zurück und hätten nichts mit inhaltlichen Differenzen der politischen Arbeit der SPD in Emmerich zu tun, sagt sie und widerspricht damit der Darstellung Seyreks.
Sultan Seyrek sitzt seit vier Jahren im Emmericher Rat. Zuvor war sie unter anderem sachkundige Bürgerin im Integrationsausschuss. In dieser Legislaturperiode saß sie außerdem für die SPD im Schul- und Sozialausschuss. Darüber hinaus ist sie Mitglied in der Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderung. Diesen Posten sowie ihre Sitze in den Ausschüssen will sie offenbar behalten. Die Stadt Emmerich prüft derzeit die notwendigen Schritte dafür.
DieVerteilung der Sitze im Emmericher Rat sieht jetzt wie folgt aus: CDU: 14; SPD: 9; BGE: 4, Grüne: 2; Embrica: 2; UWE: 2; plus Sultan Seyrek (unabhängig).