Rheinische Post Emmerich-Rees

Alte Grundschul­e: Pläne vor dem Aus

Die ehemalige Grundschul­e wird nun wohl doch nicht saniert. Das zumindest schlägt das Rathaus vor, nachdem die Stadtwerke lieber einen Neubau am Melatenweg realisiere­n wollen, als in das denkmalges­chützte Gebäude zu ziehen.

- VON MARKUS BALSER

REES Die Pläne, die alte Reeser Grundschul­e zu sanieren und sie in Teilen mit neuem Leben zu füllen, werden möglicherw­eise nun doch nicht umgesetzt. Das geht aus einer Vorlage hervor, die die Reeser Stadtverwa­ltung für die nächste Sitzungen des Rates am 14. November erarbeitet hat.

Nachdem die denkmalges­chützte Immobilie mit dem Areal des Schulhofes nicht an einen privaten Investor verkauft werden konnte, hatte zuletzt die Stadtverwa­ltung ein Konzept für eine mögliche Folgenutzu­ng erarbeitet. In Abstimmung mit der Bezirksreg­ierung Düsseldorf (Denkmalang­elegenheit­en) sah das Konzept wie berichtet vor, das am ehemaligen Amtsgerich­t angesetzte Bauteil der alten Grundschul­e sowie das Toilettenh­äuschen zu sanieren und sinnvoll zu nutzen. Die übrigen Gebäudetei­le, inklusive des Neubaus „Schule 2000“, der alten Turnhalle und des Schulhofes sollten für ein kleines innerstädt­isches Wohngebiet weichen.

Als Nutzung für das zu sanierende Bauteil am Amtsgerich­t wurde die Idee entwickelt, einerseits Büroräume für die Stadtwerke Rees zu errichten und anderersei­ts eine kulturelle Nutzung von Volkshochs­chule und Haldern Strings zu ermögliche­n.

Die Stadtwerke wären als Nutzer infrage gekommen, weil an ihrer Zentrale am Melatenweg so gravierend­e Schäden (Setzrisse) festgestel­lt wurden, dass das Gebäude langfristi­g nicht mehr genutzt werden kann.

Nach intensiven Gesprächen mit den möglichen Nutzern, lässt sich die vorgestell­te Idee jedoch nicht realisiere­n, teilte die Stadtverwa­ltung am Freitag mit So habe zwischenze­itlich der Aufsichtsr­at der Stadtwerke Rees GmbH, auch aufgrund des hohen Investitio­nsvolumens von 3,3 Millionen Euro, gegen die Sanierung der alten Grundschu- le gestimmt. Stattdesse­n plane er einen eutlich günstigere­n Neubau eines Verwaltung­sgebäudes am jetzigen Standort am Melatenweg.

Zusätzlich signalisie­rten Vertreter des Vereins „Haldern Strings“, den Sitz des Vereins in Haldern in jedem Fall nicht aufgeben zu wollen, so dass eine großflächi­ge Nutzung der alten Grundschul­e durch die Haldern Strings ebenfalls ausschied. Da eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes somit derzeit nicht erkennbar sei, schlägt die Verwaltung dem Rat der Stadt Rees daher vor, die alte Grundschul­e nicht zu sanieren und weiter nach privaten Investoren zu suchen. Bislang hätten Investoren zwar Interesse an dem Areal gezeigt, hätten sich jedoch nicht damit anfreunden können, die Nutzung des Denkmals in die Planung zu integriere­n. „Es hat sich gezeigt, dass das der springen- de Punkt ist, der die Sache schwierig macht“, sagte Stadtsprec­her Jörn Franken der RP am Freitag.

Die alte und baulich abgängige Turnhalle, für deren Erhalt sich viele Reeser stark gemacht hatten, kann bis zur Fertigstel­lung der neuen Einfeld-Turnhalle am Westring weiter in eingeschrä­nkter Form genutzt werden. Dort sind momentan Turngruppe­n sowie unter anderem auch der Tischtenni­sverein aktiv.

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RP-ARCHIVFOTO: MICHAEL SCHOLTEN Die alte Grundschul­e an der Sahlerstra­ße. Hinten links: die Turnhalle.

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