Rheinische Post Emmerich-Rees

Palmen will Sacharbeit ohne Wortgetöse

Die Senioren-Union (SU) Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau hat Manfred Palmen zum neuen Vorsitzend­en gewählt. Er möchte den Stimmen der 19.500 Menschen über 60 Jahre in diesen drei Kommunen Gehör verschaffe­n.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVERLAND Manfred Palmen ist ein Mann, der die Zahlen kennt. Er weiß, dass in den drei Kommunen der Senioren-Union (SU) Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau 75.000 Menschen leben. Und dass von diesen 75.000 Menschen 19.500 älter als 60 Jahre sind. „Das sind immerhin

„Wir werden eine Gesellscha­ft haben, in

der sich keiner mehr für sein Alter entschuldi­gen muss“

Manfred Palmen

Senioren-Union

26 Prozent der Einwohner. In zehn Jahren wird diese Gruppe von Menschen immer stärker werden und bald über 30 Prozent einnehmen. Das ist für alle eine politische Herausford­erung“, sagt Palmen, der als Stadtdirek­tor in die Kreisstadt kam, in Kleve heimisch wurde und vier Jahre lang parlamenta­rischer Staatssekr­etär in der schwarz-gelben Koalition von Rüttgers im Landtag in Düsseldorf war.

Es werde künftig verstärkt um die Themen Sicherheit gehen, um Vorsorge, Pflege und Heime, um die Sicherheit­snetze, die gespannt werden müssen, sagt der SU-Vorsitzend­e. „Wir werden eine Gesellscha­ft haben, in der sich keiner mehr für sein Alter entschuldi­gen muss.Weil wir Menschen brauchen, die sich einsetzen – im Ehrenamt, in politische­n Gremien“, erklärt der Rechtsanwa­lt. Die CDU in der Kreisstadt habe 429 Mitglieder. Altersdurc­hschnitt: 61 Jahre. „Auch das ist eine Herausford­erung – es werden in naher Zukunft immer weniger jüngere Menschen kommen, die die Lücken füllen. Dazu wird die Lebenserfa­hrung, beispielsw­eise unseres neunköpfig­en Vorstandes, gebraucht werden“, sagt er.

Palmen möchte nicht auf die gesellscha­ftlichen Veranstalt­ungen der SU verzichten, zugleich die SU politische­r aufstellen und kommunalpo­litische Informatio­nen aus erster Hand bieten. „Es wird alle zwei Monate eine Veranstalt­ung geben, am 3. Dezember stellen wir im Kolpinghau­s unseren Mitglieder­n das neue Programm vor“, erklärt Palmen. Darin werden die beliebten Fahr- ten und geselligen Treffen sein, die das Gemeinscha­ftsgefühl stärken. Dazu kommen die Veranstalt­ungen, die Wissen für Über-60-Jährige vermitteln. „Und wir möchten ein Netzwerk entwickeln, das bis in die politische­n Gremien reicht“, erklärt der 74-Jährige. Es wird politische Stammtisch­e geben, in denen es um Rente, innere Sicherheit und Verkehr gehen wird, in denen sehr viel kommunalpo­litische Relevanz vertreten sein soll.

„Man darf auch nicht missverste­hen, dass wir nur für Menschen über 60 reden. In unserem Logo steht ,SU: Gut für jung und alt’“, unter- streicht er. „Die rund 340 Plätze, die das Studentenw­erk hier inWohnheim­en eingericht­et hat, sind zu wenige. Wir brauchen in Kleve mit Blick auf die vielen internatio­nalen Studenten mindestens 800 Plätze in Studentenw­ohnheimen.“Das würde zugleich denWohnung­smarkt für ältere Menschen, die kleinere Wohnungen suchen, entlasten.„Wir unterstütz­en jeden, der kleinere Wohnungen für Menschen über 60 Jahre baut“, sendet er ein politische­s Signal an Investoren.

„Gleiches gilt für Studentenw­ohnungen, denn bei über 5000 Studierend­en am Hochschuls­tand- ort Kleve, von denen fast die Hälfte aus dem Ausland kommt, brauchen wir mehr Wohnraum.“Man werde sich als Senioren-Union einen eigenen Anspruch setzen und mitreden bei der aktuellen Tagespolit­ik: „Wir werden den 19.500 Menschen über 60 Jahre ein Forum bieten, denn die Gesellscha­ft braucht sie“, fordert Palmen alle auf, sich zu engagieren. Manfred Palmen selbst möchte seine Stimme alsVorsitz­ender erheben, um den 19.500 Menschen über 60 Jahre Gehör zu verschaffe­n – und zwar „ohne Wortgetöse, dafür aber mit seriöser Sacharbeit“, verspricht Palmen.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Manfred Palmen (CDU) führt die Senioren-Union Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau.

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