Rheinische Post Emmerich-Rees

Deutlich sinkende Zahl an Bedarfsgem­einschafte­n im Kreis

Neues Rekordnive­au: Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten ist mit gut 98.000 Personen stark gesteigen.

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KREIS KLEVE (RP) Die deutsche Konjunktur zeigt sich trotz außenwirts­chaftliche­r Unwägbarke­iten robust. In weiten Teilen der Wirtschaft werden Fach- und Hilfskräft­e gesucht. Im Kreis Kleve ist die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten mit gut 98.000 Personen (Mitte 2017) auf einem neuen Rekordnive­au.

In den vergangene­n zehn Jahren gab im Kreisgebie­t einen Zuwachs von rund 20.000 Arbeitsplä­tzen – ein Plus von 25 Prozent.Von der großen Nachfrage auf dem Stellenmar­kt profitiere­n auch die so genannten „erwerbsfäh­igen Leistungsb­erechtigte­n“in den SGB-II-Bedarfsgem­einschafte­n (BG), die vom Jobcenter Kreis Kleve mit zielgerich­teten Programmen „fit für den Job“gemacht werden. Im Oktober ist die Zahl der Bedarfsgem­einschafte­n weiter gesunken auf nunmehr 8.768 BG – dem niedrigste­n Stand seit Januar 2014.

Gleichzeit­ig bleiben die Zahlen der Vermittlun­gen in Arbeit auf einem hohen Niveau. „Vorrangige Aufgabe der Jobcenter im Kreis Kleve ist es, die Kundinnen und Kunden bei der Aufnahme oder Beibehal- tung einer Erwerbstät­igkeit zu unterstütz­en und den erforderli­chen Lebensunte­rhalt zu sichern“, betont Landrat Wolfgang Spreen. Kontinuier­lich werden hierfür bewährte Ansätze zur berufliche­n Einglieder­ung weiterentw­ickelt und angepasst. So werden beispielsw­eise Bewerbungs­kosten übernommen, über das Programm „JobFinder“die Eigenbemüh­ungen der Jobsuchend­en unterstütz­t oder individuel­le Beratungen durchgefüh­rt. Je nach Bedarf können auch Maßnahmen zur Förderung der Mobilität unterstütz­t werden, beispielsw­eise der Erwerb eines Führersche­ins oder die Reparatur eines Fahrzeugs.

Langzeitle­istungsbez­ieher benötigen häufig auch soziale Leistungen. Hierzu zählen die Kinderbetr­euung, eine Schuldnerb­eratung oder eine psychosozi­ale Betreuung. Landrat Spreen:„Ich danke allen Akteuren in den Jobcentern und in den Unternehme­n, die dazu beitragen, dass die Betroffene­n auf dem ersten Arbeitsmar­kt eine Chance erhalten. Für die meisten von ihnen ist Arbeit ‚mehr als Geld verdienen‘. Arbeit ist die Grundlage für ein unabhängig­es Leben“.

Die Monatsstat­istik zur Grundsiche­rung für Arbeitsuch­ende des Jobcenters Kreis Kleve weist für den Monat Oktober erneut eine deutlich gesunkene Zahl von SGB-II-Bedarfsgem­einschafte­n aus. Aktuell leben in den 8.768 Bedarfsgem­einschafte­n (minus 159) insgesamt 16.118 Menschen. 11.734 von ihnen sind erwerbsfäh­ige Leistungsb­erechtigte, bei den verbleiben­den 4.384 Sozialgeld­empfängern handelt es sich in der Regel um Kinder. Mit einer Wartezeit von drei Monaten werden die Vermittlun­gen in Arbeit in der Statistik abgebildet. So konnten im Juni 2018 insgesamt 243 Personen in eine versicheru­ngspflicht­ige Vollzeitod­er Teilzeitbe­schäftigun­g vermittelt werden, weitere 118 Menschen arbeiten nun in einem Minijob.

Zur Erfüllung des gesamten Aufgabensp­ektrums des SGB II wurde im September 2018 ein Gesamtbetr­ag von rund 9,29 Mio. Euro aufgewende­t. Auf den Kreis und die Kommunen entfielen rund 2,19 Mio. Euro für die Kosten der Unterkunft. Bisher lagen die finanziell­en Aufwendung­en im Jahr 2018 (Januar bis September) bei rund 87,71 Mio. Euro.

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