Großbrände in Kalifornien weiter außer Kontrolle
Die Zahl der Toten steigt auf 51, der Ort Paradise ist eine Geisterstadt. Viele Prominente helfen, einige sind selbst betroffen.
LOS ANGELES/PARADISE (dpa) Bei zwei Großbränden in Kalifornien ist die Lage weiter dramatisch. Im Norden des Bundesstaats stieg die Zahl der Toten beim sogenannten „Camp“-Feuer im Butte County laut Sheriff auf 48. Dies sind mehr Tote als je zuvor bei einem Feuer in dem Bundesstaat.Vom Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig.
Im Süden Kaliforniens bei Malibu nordwestlich von Los Angeles wütet das „Woolsey“-Feuer weiter. Beide Brände, die bereits Hunderte QuadratkilometerWald und Tausende Häuser zerstört haben, sind bis- lang nur zu etwas mehr als einem Drittel eingedämmt. Die Flammen fressen sich weiter durch die pittoreske hügelige Gegend rund um den Promi-Wohnort Malibu. Im Süden beläuft sich die Todeszahl bislang auf drei. Vermisst werden Behörden zufolge noch rund 80 meist ältere Menschen.
Auch die Villen mehrerer Stars brannten ab – darunter die Häuser von Popstar Miley Cyrus und ihrem Lebensgefährten Liam Hemsworth sowie von Schauspieler Gerard Butler und Moderator Thomas Gottschalk.Stars wie Lady Gaga riefen dazu auf, die Feuerwehr oder Hilfsorganisationen in Kalifornien mit Spenden zu unterstützen. Das Paar Cyrus/Hemsworth spendete nach CNN-Angaben 500.000 US-Dollar (rund 444.000 Euro) für die Waldbrandopfer. Es sei „großartig zu sehen, wie die Gemeinschaft zusammenhält, um sich auf jede mögliche Weise zu helfen“, schrieb Hemsworth auf Twitter. „Malibu ist eine starke Gemeinde, und dieses Ereignis wird sie nur stärker machen.“
Seit Donnerstag sind mehrere Tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen im Norden und im Süden zu bekämpfen. Die Gesundheitsbehörde im Butte County rief die Bevölkerung auf, sich und besonders Kinder vor der rauchverschmutzten Luft zu schützen und in geschlossenen Räumen zu bleiben.
Einsatzkräfte gingen davon aus, dass starkeWinde und die knochentrockene Landschaft gerade im Süden die Lage verschärfen dürften. Die leicht entflammbare Vegetation, fehlender Niederschlag und eine geringe Luftfeuchtigkeit seien die „perfekten Zutaten für ein explosives dynamisches Brandwachstum“, sagte Chris Anthony von der kalifornischen Brandschutzbehörde der „Los Angeles Times“.
US-Präsident Donald Trump sprach am Dienstag von verheerenden Bränden, wie es sie noch nicht gegeben habe. „Wir trauern um jene, die ihr Leben verloren haben“, sagte er. AmWochenende hatte Trump mit einem Kommentar Empörung ausgelöst. Er hatte Behörden Versäumnisse beim Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht – während die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten.