Parookaville-Premiere stand auf der Kippe
Vor dem ersten Festival hatte sich eine Finanzierungslücke aufgetan, erzählte Bernd Dicks beim Gründerland in Weeze.
GOCH/WEEZE Heute kaum denkbar, vor vier Jahren allerdings Realität: Die Parookaville-Macher hatten Probleme mit der Finanzierung des Festivals. Beim Gründerabend der Wirtschaftsförderung sprach Bernd Dicks vom Festivalteam erstmals öffentlich über die Schwierigkeiten, die sich kurz vor Ende des Jahres 2014 anbahnten. „Wir hatten damals den fertigen Businessplan in der Tasche und auch ein finanzielles Polster für den Start“, berichtet er. Weiteres Geld sollte über Sponsoren kommen. Doch kurz vorWeihnachten tat sich plötzlich eine Finanzierungslücke auf, weil ein Sponsor abgesprungen war. „Wir haben daraufhin die Runde bei den Banken gemacht, aber niemand wollte die Finanzlücke schließen“, berichtet Dicks. Das sei ein ernüchternder Moment gewesen. „Du brennst natürlich für deine Idee und bist enttäuscht, wenn du merkst, dass die Leidenschaft alleine nicht reicht, um Kredite zu bekommen.“
Eine Absage stand im Raum, die Überlegung, die Premiere des Festivals um ein Jahr zu verschieben. „Denn wir brauchten Geld, um die DJs vorzufinanzieren.“Schließlich gelang es dem Festivalteam, über einen Privatkredit die fehlen- den Finanzmittel aufzutreiben. Der Rest ist bekannt. Die Besucherzahlen steigerten sich mittlerweile auf 80.000, 2019 werden es sogar 85.000 sein. Der Vorverkauf läuft bestens. „Wir haben bereits mehr Karten als im Vorjahr verkauft“, sagt Dicks. Finanzprobleme sind kein Thema mehr.
Für den Festivalmacher war es eine wichtige Erfahrung auch für andere: „Das zeigt, dass Gründer auch mit Rückschlägen leben müssen.“Inzwischen ist Parookaville ein echter Wirtschaftsfaktor für die Region. Sieben Millionen Euro gehen direkt als Aufträge an Firmen im Kreis Kleve. Hinzu kommen weitere zehn Millionen Euro, die in der Region bleiben. Dadurch dass die Fans hier Hotels buchen, einkaufen oder den Wagen waschen lassen, wenn der im Matsch stecken geblieben ist.