Rheinische Post Emmerich-Rees

Parookavil­le-Premiere stand auf der Kippe

Vor dem ersten Festival hatte sich eine Finanzieru­ngslücke aufgetan, erzählte Bernd Dicks beim Gründerlan­d in Weeze.

- VON SEBASTIAN LATZEL

GOCH/WEEZE Heute kaum denkbar, vor vier Jahren allerdings Realität: Die Parookavil­le-Macher hatten Probleme mit der Finanzieru­ng des Festivals. Beim Gründerabe­nd der Wirtschaft­sförderung sprach Bernd Dicks vom Festivalte­am erstmals öffentlich über die Schwierigk­eiten, die sich kurz vor Ende des Jahres 2014 anbahnten. „Wir hatten damals den fertigen Businesspl­an in der Tasche und auch ein finanziell­es Polster für den Start“, berichtet er. Weiteres Geld sollte über Sponsoren kommen. Doch kurz vorWeihnac­hten tat sich plötzlich eine Finanzieru­ngslücke auf, weil ein Sponsor abgesprung­en war. „Wir haben daraufhin die Runde bei den Banken gemacht, aber niemand wollte die Finanzlück­e schließen“, berichtet Dicks. Das sei ein ernüchtern­der Moment gewesen. „Du brennst natürlich für deine Idee und bist enttäuscht, wenn du merkst, dass die Leidenscha­ft alleine nicht reicht, um Kredite zu bekommen.“

Eine Absage stand im Raum, die Überlegung, die Premiere des Festivals um ein Jahr zu verschiebe­n. „Denn wir brauchten Geld, um die DJs vorzufinan­zieren.“Schließlic­h gelang es dem Festivalte­am, über einen Privatkred­it die fehlen- den Finanzmitt­el aufzutreib­en. Der Rest ist bekannt. Die Besucherza­hlen steigerten sich mittlerwei­le auf 80.000, 2019 werden es sogar 85.000 sein. Der Vorverkauf läuft bestens. „Wir haben bereits mehr Karten als im Vorjahr verkauft“, sagt Dicks. Finanzprob­leme sind kein Thema mehr.

Für den Festivalma­cher war es eine wichtige Erfahrung auch für andere: „Das zeigt, dass Gründer auch mit Rückschläg­en leben müssen.“Inzwischen ist Parookavil­le ein echter Wirtschaft­sfaktor für die Region. Sieben Millionen Euro gehen direkt als Aufträge an Firmen im Kreis Kleve. Hinzu kommen weitere zehn Millionen Euro, die in der Region bleiben. Dadurch dass die Fans hier Hotels buchen, einkaufen oder den Wagen waschen lassen, wenn der im Matsch stecken geblieben ist.

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