Alte Grundschule: Verwaltung prüft neues Konzept
Auf Antrag der SPD wird überprüft, ob auf dem alten Schulgelände ein Zentrum für Unternehmungsgründer und Kultur entstehen kann.
REES Wie geht es jetzt mit dem alten Grundschulgelände weiter? Mit dieser Frage beschäftigte sich am Mittwochabend der Reeser Rat. Wie berichtet, können die ursprünglich von der Stadtverwaltung favorisierten Pläne nicht umgesetzt werden, weil die dafür vorgesehen Nutzungen nicht zustande kommen.
Wie Kämmerer Andreas Mai ausführte, konnte die denkmalgeschützte Immobilie mit dem Areal des Schulhofes bislang nicht an einen Investor verkauft werden. Daher hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, den am ehemaligen Amtsgericht ansetzenden Bauteil der alten Grundschule sowie das Toilettenhäuschen zu sanieren. Die übrigen Gebäudeteile, inklusive des Neubaus „Schule 2000“, der alten Turnhalle und des Schulhofes sollten für ein kleines innerstädtisches Wohngebiet weichen.
Hauptmieter des zu sanierenden Traktes hätten die Stadtwerke sein sollen, die ein neues Domizil benötigten. Doch die veranschlagten 3,3 Millionen Investitionskosten waren dem Aufsichtsrat der Stadtwerke zu teuer. Er votierte deshalb einstimmig für einen Neubau, der weniger als die Hälfte kosten würde.„Wir haben gleichzeitig mit dem Freibad einen großen Brocken vor uns. Beides können wir als kleine GmbH nicht stemmen“, erklärte Mai, der auch Geschäftsführer der Stadtwerke ist.
Auch die Haldern Strings, die neben der VHS weitere Räumlichkeiten in dem Trakt hätten beziehen sollen, kommen für eine großflächige Nutzung nicht infrage, weil sie ihre Räumlichkeiten am Irmgardisweg in Haldern weiter behalten möchten.
Die SPD hatte deshalb jetzt einen neuen Vorschlag gemacht. Sie regt in einem Antrag an, auf dem Gelände ein Gründer- und Kulturzentrum zu schaffen. In den Räumlichkeiten sollen einerseits Unternehmensgründer die Möglichkeit bekommen, für kleines Geld Büros betreiben zu können. Andererseits sollen Kulturschaffende hier Ateliers betreiben oder Veranstaltungen abhalten können. „Uns geht es vor allem darum, dass das Are- al jetzt nicht noch länger leer steht und demVerfall Preis gegeben wird“, erläuterte SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Friedmann. Auf den Erhalt der Turnhalle und der„Schule 2000“wolle er nicht beharren, auch wenn das nicht ganz leicht falle.
Unterstützung für den Vorstoß gab es auch von den anderen Parteien. CDU-Fraktionschef Dieter Karzcewski gab jedoch zu bedenken, dass es im RBU-Gebäude bereits leer stehende Büros gäbe, die für Gründer geeignet seien.„Und die müssen nicht erst aufwendig saniert und mit Technik versehen werden.“HelmutWesser (Grüne) plädierte für die Nutzung aller Gebäude, auch der Schule 2000 und der Turnhalle, die für ihn auch weiterhin nutzbar sei. Dem widersprach Bürgermeister Christoph Gerwers: „Die Turnhalle ist nicht betriebsfähig und kann nur so lange noch genutzt werden, bis die neue Dreifachturnhalle fertig ist.“Von Wesser darauf angesprochen, wiederholte Gewers auch noch einmal seine Aussage zu dem Gesamtkomplex: „Wenn es keinen Denkmalschutz gäbe, wäre es das Beste, das Ganze abzureißen. Dazu stehe ich.“
Nach dem Votum des Rates wird dieVerwaltung den SPD-Antrag nun bearbeiten und mit„Preisschildern“versehen, sprich: Kosten errechnen. „Das wird aber etwas dauern“, kündigte Gewers mit Blick auf die personelle Besetzung im Bauamt an.