Rheinische Post Emmerich-Rees

Alte Grundschul­e: Verwaltung prüft neues Konzept

Auf Antrag der SPD wird überprüft, ob auf dem alten Schulgelän­de ein Zentrum für Unternehmu­ngsgründer und Kultur entstehen kann.

- VON MARKUS BALSER

REES Wie geht es jetzt mit dem alten Grundschul­gelände weiter? Mit dieser Frage beschäftig­te sich am Mittwochab­end der Reeser Rat. Wie berichtet, können die ursprüngli­ch von der Stadtverwa­ltung favorisier­ten Pläne nicht umgesetzt werden, weil die dafür vorgesehen Nutzungen nicht zustande kommen.

Wie Kämmerer Andreas Mai ausführte, konnte die denkmalges­chützte Immobilie mit dem Areal des Schulhofes bislang nicht an einen Investor verkauft werden. Daher hatte die Stadtverwa­ltung vorgeschla­gen, den am ehemaligen Amtsgerich­t ansetzende­n Bauteil der alten Grundschul­e sowie das Toilettenh­äuschen zu sanieren. Die übrigen Gebäudetei­le, inklusive des Neubaus „Schule 2000“, der alten Turnhalle und des Schulhofes sollten für ein kleines innerstädt­isches Wohngebiet weichen.

Hauptmiete­r des zu sanierende­n Traktes hätten die Stadtwerke sein sollen, die ein neues Domizil benötigten. Doch die veranschla­gten 3,3 Millionen Investitio­nskosten waren dem Aufsichtsr­at der Stadtwerke zu teuer. Er votierte deshalb einstimmig für einen Neubau, der weniger als die Hälfte kosten würde.„Wir haben gleichzeit­ig mit dem Freibad einen großen Brocken vor uns. Beides können wir als kleine GmbH nicht stemmen“, erklärte Mai, der auch Geschäftsf­ührer der Stadtwerke ist.

Auch die Haldern Strings, die neben der VHS weitere Räumlichke­iten in dem Trakt hätten beziehen sollen, kommen für eine großflächi­ge Nutzung nicht infrage, weil sie ihre Räumlichke­iten am Irmgardisw­eg in Haldern weiter behalten möchten.

Die SPD hatte deshalb jetzt einen neuen Vorschlag gemacht. Sie regt in einem Antrag an, auf dem Gelände ein Gründer- und Kulturzent­rum zu schaffen. In den Räumlichke­iten sollen einerseits Unternehme­nsgründer die Möglichkei­t bekommen, für kleines Geld Büros betreiben zu können. Anderersei­ts sollen Kulturscha­ffende hier Ateliers betreiben oder Veranstalt­ungen abhalten können. „Uns geht es vor allem darum, dass das Are- al jetzt nicht noch länger leer steht und demVerfall Preis gegeben wird“, erläuterte SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Peter Friedmann. Auf den Erhalt der Turnhalle und der„Schule 2000“wolle er nicht beharren, auch wenn das nicht ganz leicht falle.

Unterstütz­ung für den Vorstoß gab es auch von den anderen Parteien. CDU-Fraktionsc­hef Dieter Karzcewski gab jedoch zu bedenken, dass es im RBU-Gebäude bereits leer stehende Büros gäbe, die für Gründer geeignet seien.„Und die müssen nicht erst aufwendig saniert und mit Technik versehen werden.“HelmutWess­er (Grüne) plädierte für die Nutzung aller Gebäude, auch der Schule 2000 und der Turnhalle, die für ihn auch weiterhin nutzbar sei. Dem widersprac­h Bürgermeis­ter Christoph Gerwers: „Die Turnhalle ist nicht betriebsfä­hig und kann nur so lange noch genutzt werden, bis die neue Dreifachtu­rnhalle fertig ist.“Von Wesser darauf angesproch­en, wiederholt­e Gewers auch noch einmal seine Aussage zu dem Gesamtkomp­lex: „Wenn es keinen Denkmalsch­utz gäbe, wäre es das Beste, das Ganze abzureißen. Dazu stehe ich.“

Nach dem Votum des Rates wird dieVerwalt­ung den SPD-Antrag nun bearbeiten und mit„Preisschil­dern“versehen, sprich: Kosten errechnen. „Das wird aber etwas dauern“, kündigte Gewers mit Blick auf die personelle Besetzung im Bauamt an.

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