Merz verteidigt hohes Einkommen
Der Christdemokrat sieht die Zugehörigkeit zur Mittelschicht nicht ökonomisch.
BERLIN (dpa/jd) Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat seine Aussage verteidigt, er zähle sich mit Einkünften in siebenstelliger Höhe zur gehobenen Mittelschicht. In der „Bild am Sonntag“sagte Merz, angefangen habe er mit einem für eine Familie mit zwei Kindern überschaubaren Einkommen eines Referendars in Saarbrücken. „Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto.“Am vergangenen Mittwoch hatte Merz bei einem „Bild“-Gespräch auf die Leserfrage, ob er Millionär sei, geantwortet, er liege jedenfalls nicht darunter und würde sich zur „gehobenen Mittelschicht zählen“.
Für diese Aussage hatte der frühere Unions-Fraktionschef, der unter anderem den Aufsichtsrat der Deutschland-Tochter des US-Investmentriesen Blackrock führt, viel Kritik einstecken müssen. Der „Bild am Sonntag“sagte er nun, für ihn sei die gesellschaftliche Mitte keine rein ökonomische Größe. „Ich habe
Friedrich Merz kann.“Wenn er die Begriffe Oberklasse oder Oberschicht höre, denke er an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt hätten und damit ihr Leben genössen.„Das ist bei mir nicht der Fall“, betonte Merz.
Unterstützung erhielt Merz von der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner. Gefragt, ob der Kandidat mit einem solchen Einkommen für die Mitte stehen könnte, sagte sie unserer Redaktion:„Schubladendenken ist das. Hätte er umgekehrt eine Insolvenz hingelegt, hieße es, so jemandem kann man nicht zutrauen, erfolgreich Vorschläge für die Gesellschaftsgestaltung zu machen“, so die CDU-Vizechefin. Die CDU entscheidet am 7. Dezember über den Vorsitz. Politik
„Ich habe von meinen Eltern die Werte mitbekommen, die die Mittel
schicht prägen“
Kandidat für CDU-Vorsitz