Pilot stirbt nach Kollision in der Luft
In der Nähe eines Flugplatzes bei Erkelenz sind am Samstag zwei Ultraleichtflugzeuge in der Luft zusammengeprallt und abgestürzt. Eine der beiden Maschinen brannte vollständig aus, für den 70-jährigen Piloten kam jede Hilfe zu spät.
ERKELENZ Beim Zusammenstoß zweier Ultraleichtflugzeuge nahe Erkelenz ist am Samstagnachmittag einer der beiden Piloten ums Leben gekommen. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Die Wetterbedingungen waren am Flugplatz des Vereins Ultraleichtflug-Gemeinschaft Erkelenz nahe dem Stadtteil Kückhoven zur Zeit des Unfalls nahezu optimal. „So etwas haben wir hier noch nicht erlebt“, sagt der Geschäftsführer des Vereins, Hans-Jürgen Adamski, am Tag danach. „Den Flugplatz gibt es seit 30 Jahren, und das ist der erste Unfall überhaupt.“Der gesamte Verein stehe unter Schock, berichtet Adamski. Beide Piloten seien langjährige Vereinsmitglieder und sehr erfahren gewesen.
Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge startete ein 70-Jähriger aus Jülich am Samstag gegen 15.30 Uhr mit seiner Maschine vom Flugplatz. Gleichzeitig befand sich ein 60-Jähriger, der aus Hürth stammt, mit seinem Flugzeug im Landeanflug. Die beiden Flugzeuge kollidierten in der Luft und stürzten anschließend in der Nähe des Flugplatzes in die Feldgemarkung zwischen der Ortschaft Berverath und der Landstraße 19.
Eines der Flugzeuge fing Feuer, der 70-jährige Pilot verstarb noch an der Unfallstelle. Der 60-Jährige wurde nach notärztlicher Versorgung am Unglücksort schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) ermittelt ebenfalls, mit einem Ergebnis dieser Untersuchung ist Adamski zufolge in der kommendenWoche zu rechnen. Die Polizei Heinsberg sucht für ihre Ermittlungen noch nach Zeugen, die den Unfall beobachtet haben.
Laut Vereinsgeschäftsführer Adamski könnten die schwierigen Lichtverhältnisse eine Rolle gespielt haben. „Am Nachmittag stand die Sonne schon recht tief“, sagt Adamski, „das könnte die Sicht der Piloten eingeschränkt haben.“Der Ort des Absturzes wurde am Samstag von der Polizei weiträumig abgesperrt. Einsatzkräfte der Feuerwehr kümmerten sich um ausgelaufene Flüssigkeiten. Zudem waren mehrere Polizei- und Rettungswagen sowie insgesamt drei Hubschrauber auf dem Feld in der Nähe des Flugplatzes im Einsatz.
Von den Vereinsräumen aus war der Einsatz gut zu beobachten, schon am Samstag hatten sich hier viele Mitglieder fassungslos zusammengefunden. Der Fallschirm einer Maschine, eines zweisitzigen Ultraleichtflugzeugs des Typs „Remos“, wurde offenbar geöffnet, bevor sie auf dem Acker aufschlug. Die andere Maschine brannte vollständig aus.
Die Flugzeug des toten Piloten wurde am Sonntag noch von der BFU untersucht. Der Flugplatz blieb den ganzen Tag gesperrt, für die Ermittlungen von Polizei und BFU, berichtet Hans-Jürgen Adamski, aber auch„aus Pietätsgründen“. DerVerein trauere um sein langjähriges Ver- einsmitglied. Dem 60-jährigen Piloten, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, geht es Adamski zufolge aber schon wieder besser. Er habe sich einen Wirbel gebrochen, sei aber außer Lebensgefahr und ansprechbar. In den nächsten Tagen soll er operiert werden. Langfristige Schäden seien laut den Ärzten aber nicht zu erwarten. Der Vereinsvorstand will den Mann in den nächsten Tagen im Krankenhaus besuchen. Am Montag soll außerdem der Betrieb auf dem Flugplatz weitergehen.