Comedian aus Schweiz begeistert
Auf der Bühne des Emmericher Stadttheaters, nicht wie ursprünglich geplant im PAN, sorgte Alain Frei mit seinem aktuellen Bühnenprogramm „Mach dich frei“für Lachattacken und einen unterhaltsamen Abend. Der Schweizer Kabarettist, Gewinner zahlreicher Comedypreise, gilt als Senkrechtstarter der deutschen Comedyszene und stellte bei seinem ersten Besuch in der Hansestadt fest: „Das du am Arsch der Welt bist, merkst du, wenn es im Zug heißt: Endstation! Alle aussteigen.“Nach seinem schlagfertigen Dialog mit dem Publikum zum Einstieg, insbesondere einer größeren Gruppe Steuerberaterinnen, bemerkte der 35-Jährige schnell: „Okay, das wird eine spezielle Show“, und versprach „wir machen heute über alles Witze.“Bei seinem Auftritt in „familiärer Atmosphäre“vor größtenteils jungem Publikum, forderte der Comedian, sich frei zu machen von Vorurteilen und gab einen Einblick, wie man in der Schweiz über den großen Nachbarn denkt. „Ihr Deutschen liebt Bier und alles vom Schwein“, was zur Erfindung des Bierschinkens geführt habe. Er gestand, dass ihn die deutsche Mülltrennung überfordere und erzählte von seinen Anfängen als Comedian, „ich glaub’ ich war der einzige Schweizer ohne Geld.“Der Eidgenosse fluchte auch derb in seiner Muttersprache Schwiizerdütsch, was gemeinhin allerdings als „goldig“empfunden werde. „Das ist auch der Grund, warum wir noch nie einen Krieg geführt haben, man kriegt gar nicht mit, wenn wir sauer sind!“Nach einer kurzen Pause testete Alain Frei einige Elemente aus seiner neuen Show, an der er zur Zeit arbeitet, das erste Mal vor Live-Publik und plauderte weiter locker aus dem Nähkästchen – über Pandabären und Faultiere oder das Leben eines Comedians und vergangene Auftritte. Der Comedian wirkte bei seinem Auftritt wie ein alter Freund mit einem unglaublichen Talent Geschichten zu erzählen, witzig und oft mit einem speziellen Blick auf die Welt. Dafür hätte Alain Frei den ein oder anderen Zuschauer mehr verdient gehabt. (sn)