Rheinische Post Emmerich-Rees

19. November 1969

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

80.000 Fans waren ins Maracana-Stadion in Rio de Janeiro gekommen, sie alle wollten nur ein einziges Tor sehen. Am 19. November 1969 standen nicht die spielenden Vereine FC Santos und Vasco da Gama im Vordergrun­d. An diesem Tag ging es nur um einen Spieler: Pelé, im Trikot des FC Santos. Wenige Wochen zuvor hatten Journalist­en die einzigarti­ge Karriere des Spielers betrachtet und seine Tore gezählt: Es waren 994 Treffer. In den folgendenW­ochen fragte sich ganz Brasilien fieberhaft, wann der Ausnahmesp­ieler wohl diese Marke erreichen würde: Wann würde Pelé sein 1000. Tor schießen? Der Torjäger machte es spannend. Nachdem er Mitte Oktober noch bei einem einzigen Spiel vier Tore und in einer weiteren Partie zwei Tore erzielt hatte, ließ er seine Fans eineWeile warten. Dann kam die Partie im Maracana. Sie hätte beinahe wegen Regen abgesagt werden müssen. Journalist­en aus der ganzen Welt waren angereist. In der 78. Minute erwischte Pelé einen Traumpass, dribbelte in den Strafraum, wollte seine Gegner umspielen – und wurde unsanft gestoppt. Strafstoß. Eigentlich hatte Pelé sich diesen Moment anders ausgemalt – aber er schob alle Bedenken beiseite und verwandelt­e den Elfmeter. Die Menge jubelte, Pelé küsste den Ball und ließ sich feiern. Das Spiel wurde minutenlan­g unterbroch­en – es war an diesem Tag zur Nebensache geworden.

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