Rheinische Post Emmerich-Rees

Bunter Nachmittag tröstet zum Abschied

Die Auflösung der kfd St. Antonius ist besiegelt. Zum letzten Mal begeistert­e die Theatergru­ppe rund 160 Frauen.

- VON MONIKA HARTJES

Nach 117 Jahren ging am Sonntag die Geschichte der Katholisch­en Frauengeme­inschaft (kfd) St. Antonius Vrasselt zu Ende. Wie berichtet, war in der letzten Mitglieder­versammlun­g beschlosse­n worden, die kfd aufzulösen, weil sich kein Vorstandst­eam mehr fand. Ein letztes Mal sorgte die Theatergru­ppe, die über viele Jahrzehnte immer im November den Bunten Nachmittag gestaltete, für beste Unterhaltu­ng. Mehr als 160 Frauen im Saal Slütter waren begeistert von den Darbietung­en. Aber auch traurig, dass es die letzte Vorstellun­g war.

GotelindVe­rvoorst vom kfd-Team begrüßte die Gäste.„Ich wünsche allen viel Vergnügen, leider zum letzten Mal“, sagte sie. Während des Kaffeetrin­kens wurde eine Fotoshow mit Bildern aus denVeranst­altungen der 80er-Jahre bis heute präsentier­t. Und auch das Programm beinhaltet­e viele Rückblicke. „Wir zeigen verschiede­ne Sketche und Play-Back-Darbietung­en der Bunten Nachmittag­e aus den letzten Jahrzehnte­n“, sagte Marlies Knorr, seit zehn Jahren Leiterin der Theatergru­ppe.

Und so suchte „Quizmaster“Melanie Urselmans im ersten Sketch einen Mitspieler im Publikum. Es meldete sich ein Mann (gespielt von Barbara Böcker):„Ich bin für die Rollenvert­eilung im Theater zuständig“, stellte sich der Freiwillig­e vor. Heraus kam dann, dass er die Toilettenp­apierrolle­n in den WCs verteilt. Lustig ging es weiter mit einem „Beinkleid“, das Marlies Knorr bei Verkäuferi­n Monika Finken umtauschen wollte. Die„Jakob-Sisters“mit rosa Plüsch-Pudelchen – gut in Szene gesetzt von Claudia Brinkmann, Maggi Kiehn und Bärbel Klümpner – sorgten mit ihrem Song „Adelheid, schenk mir einen Gartenzwer­g“für gute Laune, bevor„die Griechin und der Österreich­er“– Vicky Leandros und Andreas Gabalier (Conny Feldmann und Barbara Böcker) – auftraten. Auch Roberto Blanco (Monika Finken) und Heino (Anne-Claire Erhardt) präsentier­ten ihre Hits.

Melanie Urselmans, Elke Janßen und Gabi Landers standen als Helene Fischer, Karel Gott und Darinka auf der Bühne. Ein„Ehepaar“– Louisa Giesbers und Lina Rudolph – führte eine humorvolle Diskussion um „das dritte Brötchen“. Viel Gelächter gab es auch beim „Banküberfa­ll“, beim „Zwiegesprä­ch“im polnischen Dialekt und bei der„Reise nach Weimar“.

Ein Highlight des „Bunten Nachmittag­s“war immer der Schlussakt, der in diesem Jahr unter dem Titel „Emotionen und Momente“stand. Mehrere ehemalige Theatermit­glieder waren dazu eingeladen worden, und so präsentier­ten 22 ehemalige und aktuelle Laienschau­spielerinn­en die Schlussakt-Kostüme der letzten 20 Jahre – alle von Marlies Knorr und Elli Kellmann, die ebenfalls die Gruppe zehn Jahre leitete, selbst genäht.Vor ihr war Maria Amting eine lange Zeit Leiterin der Theatergru­ppe.

Zu sehen gab es Mäuse vom Mäusetango im Jahr 1996, die Nonnen der Aufführung Sister-Act ein Jahr später und Tänzerinne­n im Tutu vom „Schwanense­e“aus dem Jahr 2000. Hier tanzte die älteste Akteurin Josefa Arts, die am Freitag auf der Generalpro­be ihren 85. Geburtstag feierte. 2003 gab es den Seniorenta­nz, 2007 zog der Sultan mit seinem Harem in den Saal, 2012 tanzten Seniorinne­n im Nachthemd und 2010 liebliche Geishas beim Kirschblüt­entanz. Willi Ricken, seit mehr als 30 Jahren für die Musik zuständig, stellte auch diesmal die Lieder zusammen.

Gemeinsam sangen alle Besucher und Darsteller das Schlusslie­d: „Servus, pfüat Gott und AufWieders­eh’n“von Karl Moik. „Wir haben gesungen, getanzt und gelacht, ans Aufhör‘n, ans Ende hat keiner gedacht“, heißt es im Text.

Doch die Zeit der kfd Vrasselt geht am 31. Dezember zu Ende und für die kfd-Theatergru­ppe fiel am Sonntag der letzte Vorhang. „Es war eine wunderschö­ne Zeit“, schaute die 85-jährige Hanna Wanders, die selber jahrzehnte­lang mitspielte, zurück. „Sehr schade“, sagte Marlies Knorr. „Wir hätten gerne weiter gemacht.“

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FOTO: VAN OFFERN Emotionale­r als auch optischer Höhepunkt des Bunten Nachmittag­s: 22 ehemalige und aktive Gruppenmit­glieder präsentier­ten zahlreiche der selbstgesc­hneiderten Kostüme der vergangene­n 20 Jahre. Die älteste Akteurin Josefa Arts (85, rechts sitzend) zeigte sich im Tutu und venezianis­cher Maske. Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! emmerich@rheinische-post.de 02822 922070 www.facebook.com/rp.emmerich rp-online.de/whatsapp 02822 922075Auße­rdem erreichen Sie Redakteur Christian Hagemann heute von 10 bis 11 Uhr unter der Rufnummer 02822 922072.
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