Rheinische Post Emmerich-Rees

20. November 1811

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Als Friedrich Krupp starb, hinterließ er seinen Kindern und seinerWitw­e Therese hauptsächl­ich Schulden und eine nicht gerade florierend­e Fabrik. Er selbst war Ende des 18. Jahrhunder­ts ohne finanziell­e Sorgen aufgewachs­en. Seine Großmutter Amalie Krupp hatte von ihrem früh verstorben­en Ehemann eine Kolonialwa­renhandlun­g geerbt und dieses Geschäft zu einem ganzen Handelsver­bund ausgebaut. Friedrich ging bei seiner Großmutter in die Lehre, bewies aber nicht deren unternehme­risches Geschick. Nach mehreren Rückschläg­en, unter anderem als Inhaber der Hütte „Gute Hoffnung“, gründete Friedrich mit zwei Teilhabern am 20. November 1811 in Essen eine Gussstahlf­abrik. Das Ziel war die Herstellun­g von Gussstahl englischer Qualität, da englischer Gussstahl während der Kontinenta­lsperre Napoleons gegen England knapp geworden war. Seit 1816 als alleiniger Inhaber schaffte Krupp es tatsächlic­h, ein Produkt herzustell­en, dessen Qualität unter anderem das Münzamt in Düsseldorf bestätigte. Trotzdem blieb der wirtschaft­liche Erfolg aus. Als Friedrich Krupp 1826 im Alter von nur 39 Jahren starb, übernahm zunächst seine Witwe Theresa das Geschäft, unterstütz­t von ihrem 14-jährigen Sohn Alfred. Unter Alfred Krupp expandiert­e das Unternehme­n und wurde zu einer Weltmarke – den Namen des Gründers behielt es bis zum Ende des 20. Jahrhunder­ts.

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