Rheinische Post Emmerich-Rees

NRW lässt Tanklaster ab sofort auch sonntags fahren

Die Landesregi­erung sorgt sich wegen der Engpässe an Tankstelle­n und bei Heizöl-Händlern.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Nachdem die Bundesregi­erung am Montag gefordert hat, dassTank-Lkw auch Sonntags fahren dürfen, um dieVersorg­ungsengpäs­se zu beseitigen, handelt NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU). „Wir prüfen für Tanklastwa­gen die Aufhebung des Lkw-Fahrverbot­s schon für das kommende Wochen- ende, spätestens aber für das übernächst­e Wochenende“, erklärte er Dienstags gegenüber unserer Redaktion. Er ergänzt: „Es soll keine Wohnung kalt bleiben. Und Pendler dürfen nicht an leeren Zapfsäulen stehen.“

Mit der Ankündigun­g reagiert Wüst darauf, dass weiterhin viele Tankstelle­n in NRW Engpässe melden. Das seit Monaten anhaltende Niedrigwas­ser im Rhein hat als Ergebnis, dass Binnenschi­ffe nur wenig Ladung aufnehmen dürfen – was entspreche­nd den Nachschub von Treibstoff­en gerade nach NRW behindert. Als eine Notlösung nutzen die Ölkonzerne Tank-Laster, um beispielsw­eise auch Kraftstoff von Hamburg aus zu holen, doch die Kapazitäte­n sind begrenzt.

Shell hat wegen Niedrigwas­sers die Produktion in den Raffinerie­n in Godorf und Wesseling seit einiger Zeit zurückgefa­hren. Das erklärte das Unternehme­n am Dienstag. Wegen des extrem niedrigen Pegels könnten keine Lastkähne mehr in den Hafen in Wesseling. Auch im Godorfer Hafen gebe es Einschränk­ungen wegen des Wasserstan­ds. „Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Versorgung­swege und haben den Produktion­sumfang angepasst.“

Im NRW-Verkehrsmi­nisterium heisst es, man hoffe dringend auf starke Regenfälle, damit die wichtigste Wasserstra­ße Deutschlan­ds wieder richtig genutzt werden kann. Die Bundesregi­erung hat bereits Kraftstoff­vorräte aus der „strategisc­hen Reserve“zum Verteilen bereit gestellt.

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