Emmerich investiert 24 Millionen Euro
EMMERICH (hg) Im kommenden Jahr wird die Stadt Emmerich so viel Geld ausgeben wie seit Jahren nicht mehr. Investitionen in Höhe von 24 Millionen Euro sind geplant.
Zum Vergleich: Der Haushalt der Stadt Emmerich hat im kommenden Jahr ein Volumen von 76 Millionen Euro.
Neun Millionen Euro steckt die Stadt in den Um- und Neubau der Gesamtschule. In den nächsten Jahren kommen weitere Millionen-Beträge hinzu. Noch einmal sechs Millionen sind als sogenannte Verpflichtungsermächtigung für die Schule eingeplant. Weiterer dicker Brocken im Jahr 2019 sind zwei Millionen Euro, die in ein Sondervermögen fließen, mit dem der Innenstadt auf die Beine geholfen werden soll.
Weitere zwei Millionen Euro sind für den Erwerb von Grundstücken eingeplant. Unter anderem will die Stadt auf dem Steintorgelände kaufen. Vielleicht wird dort ja die neue Rettungswache gebaut. Die Polizeiwache ist schon dort angesiedelt.
Drei Millionen Euro sind eingeplant für die Beseitigung des Bahnübergangs Kerstenstraße. Die Um- gestaltung der städtischen Flächen auf dem Neumarkt wird mit 1,3 Millionen Euro berechnet.
Eine Reihe von Radwegen sind ebenfalls in den Planungen enthalten, ebenso wie der Umbau vom „Wette Telder“mit 500.000 Euro sowie zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr für eine Gesamtsumme von 730.000 Euro.
Weil die Ausgaben enorm sind (besonders wegen der Gesamtschule), wird die Stadt im kommenden und in den nächsten Jahren ihre Schuldenlast weit mehr als verdoppeln: von jetzt 21 Millionen Euro auf 35 Millionen im kommenden Jahr auf schließlich 52 Millionen Euro im Jahr 2022.
Wegen der derzeit günstigen Zinsen für Darlehen rechnet Kämmerer Ulrich Siebers mit einer Zinsbelastung von einer Million Euro jährlich in den kommenden Jahren.
Der rasante Anstieg der Schulden wird Emmerich nicht in die Knie zwingen. Die finanzielle Lage ist gut. Die Stadt rechnet allein mit Gewerbesteuern von 19,4 Millionen Euro im kommenden Jahr.
Zudem steigen die allgemeinen Rücklagen in den kommenden Jahren auf 21 Millionen Euro an. Ein eventuelles Defizit im Haushalt kann so ausgeglichen werden.
Das wird zum Beispiel am Ende dieses Jahres nötig sein, weil eine Million Euro in der Kasse fehlen. Sie kommt durch höhere Ausgaben im Bereich der Jugendhilfe zustande und wegen 53 abgelehnter Asylbewerber, die in Emmerich leben und für die es vom Bund keine Ausgleichszahlungen an die Kommune mehr gibt.
Für das Jahr 2019 rechnet der Kämmerer mit einem Defizit von 700.000 Euro.