Gedenkfeier zum Totensonntag in Kalkar
KALKAR Im Grundsatz ist beschlossen, dass der Freizeitpark Wisseler See verkauft werden soll: an einen Investor, der bereits mehrere andere Camping- und Erholungsparks betreibt und offenbar einer der wenigen ist, die überhaupt ein ernsthaftes Angebot gemacht haben. Da der jüngste Beschluss ein nichtöffentlicher war, halten sich Stadt und Entwicklungsgesellschaft Kalkar mit Auskünften zurück. Insbesondere deshalb, weil, wie Wirtschaftsförderer Dr. Ketteler der RP sagte, es eine noch nicht gänzlich geklärte „steuerliche Problematik“gebe.
Nach dem, was aus Teilen der Politik zu erfahren ist, gibt es die Einschätzung einiger Ratsvertreter, dass der erwartete Verkaufserlös in Relation zum tatsächlichenWert der Fläche zu gering ist. Mehrere Ratsvertreter hätten deshalb ihre Zu- stimmung verweigert. Wie bereits berichtet, soll nur ein Teil der vereinbarten Kaufsumme gleich gezahlt werden, der Rest später. Zu dem 44 Hektar großen Grundstück am See (100 Hektar) gehören ein Naturfreibad, Bereiche für Dauer-, Ferien- und Saisoncamping sowie diverse Ferienunterkünfte, ein Seminar- und Gruppenhaus, Restaurant, Bowlingbahn und eine große Mehrzweckhalle.
Rund zehn Millionen Euro Fördergeld aus dem Programm„Kalkar 2000“sind damals nach Wissel geflossen. Die Vorstellung, dieses Geld auch nur in etwa von einem Käufer zurückzubekommen, hielt Bürgermeisterin Britta Schulz früh für illusorisch. Ohne die Summe, die jetzt gezahlt werden soll, konkret zu nennen, deutet CDU-Fraktionschef Ansgar Boßmann an, dass es wohl ein recht geringer Betrag ist, der nun die Seiten wechseln soll. „Unbefrie- digend finden wir, dass jetzt unbedingt verkauft werden soll, obwohl es keinerlei Druck gibt; wir müssen das Gelände doch nicht abgeben.“Andererseits sei die Frage berechtigt, ob die Stadt ein geeigneter Betreiber für einen Freizeitpark sei.
Bessere Angebote als das aktuelle gab es offenbar nicht, und fraglos ergibt sich ein Preis aus Angebot und Nachfrage. Dem Vernehmen nach soll es um gut drei Millionen Euro gehen, von denen für die Stadt netto nicht viel bleibt, da davon auch Schulden getilgt werden müssen. Bekanntlich hat der Investor die Möglichkeit, nur einen Teil sofort zu zahlen und den Rest in Raten.
Für Jürgen Wenten von der FBK-Fraktion geht das Vorhaben in Ordnung: „Ich finde es richtig, jetzt zu verkaufen.“Näher will er sich zu dem Thema nicht äußern. Zurückhaltend ist auch Lutz Kühnen, Fraktionschef des Forum. „Sich eine endgültige Meinung zu diesem Thema zu bilden, ist schwierig. Da sind Fachanwälte und Steuerexperten mit befasst, das Ganze ist nicht ohne Grund nichtöffentlich. Der Investor hat jedenfalls ein schlüssiges Konzept präsentiert und wir hatten den Verkauf schließlich schon im Frühjahr grundsätzlich beschlossen.“Walter Schwaya (SPD) ist ebenfalls der Meinung, nach zwei Jahren Ausschreiben und Überlegen sei es jetzt an der Zeit, Nägeln mit Köpfen zu machen. „Klar hatten wir anfangs preislich andere Vorstellungen, aber die waren wohl nicht realistisch.“
Willibald Kunisch von den Grünen ärgert sich darüber, dass jetzt so viele Bedenken laut werden. Das Angebot sei zwar nicht unbedingt zufriedenstellend, es liege aber kein anderes vor. Seiner Ansicht nach habe die Stadt beim Nachverhandeln noch viel heraus geholt. Der Ferienpark brauche zeitgemä- ße Investitionen, die nur von außen kommen könnten. Und wenn vor Weihnachten die noch fehlende Unterschrift unter denVertrag komme, stehe einer baldigen Attraktivierung des Freizeitgebiets nichts im Wege.
Nach RP-Informationen soll vertraglich geklärt sein, dass die Wisseler auch künftig noch am Ufer „ihres“Sees spazieren gehen können und dass das Freibad fortbestehen kann. Es wird auf Sicht weniger Plätze für Dauercamper geben (von denen aus Altersgründen immer mehr aufgeben), dafür mehr touristische Stellplätze und Chalets zum Kaufen und Mieten. EineWasserski- undWakeboard-Anlage, eine Wasserschanze und eine „Blob-Base“(Luftkissen, mit der ein Springer einen zweiten durch die Luft katapultieren kann) sind im Gespräch. Stehen die Unterschriften unter dem Vertrag, sollte Genaueres öffentlich werden. KALKAR (RP) Die Stadt Kalkar und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – Ortsverband Kalkar – gedenken alljährlich am Totensonntag der Toten und Gefallenen. Die Teilnehmer der Gedenkfeier treffen sich zum gemeinsamen Abmarsch mit ihren Fahnen und Standarten am Sonntag, 25. November, 12 Uhr, auf dem Marktplatz in Kalkar. Die Kranzniederlegungen erfolgen an der Gedenktafel für die jüdischen Mitbürger sowie auf dem Soldatenfriedhof des städtischen Friedhofs. Die Ansprache hält Generalleutnant Klaus Habersetzer, Kommandeur Zentrum Luftoperationen. Den Toten der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts und den Opfern nationalsozialistischer Gewaltherrschaft möchten sie ein ehrenvolles Andenken bewahren.