Rheinische Post Emmerich-Rees

Grenzenlos­es Jazz-Vergnügen

Um den deutsch-niederländ­ischen Austausch in Sachen Kultur anzukurbel­n, finden unter dem Titel „Jazz Meets Art“auf beiden Seiten der Grenze drei Shows mit dem R.P. Swing-Orchestra statt, die Musik und Kunst verbinden.

- VON MARKUS BALSER

EMMERICH Das R.P. Swing-Orchestra ist mit der Rheinische­n Post weder verwandt noch verschwäge­rt. Vielmehr leitet sich der Name der Big Band, die seit zehn Jahren den Sound von Swing-Größen wie Glenn Miller, Benny Goodman oder Arty Shaw hochleben lässt, von ihrem Bandleader Roelof Posthumus ab.

Zusammen mit seiner Frau Ulrike hat der in Deutschlan­d lebende Niederländ­er nun eine Idee vorangetri­eben, die nicht nur von der Euregio, sondern sogar von der königliche­n niederländ­ischen Botschaft in Berlin gefördert wird – nämlich ein Musik- und Kunstproje­kt, das auf beiden Seiten der Grenzen stattfinde­n soll.

„Viele Niederländ­er fahren nach Deutschlan­d um einzukaufe­n oder essen zu gehen. Und umgekehrt ist es genauso“, sagt Posthumus.„Aber in Sachen Kultur, gibt es diesen Austausch leider kaum“, bedauert der Musiker.

Deshalbhat­sichdasR.P.Swing-Orchestra nun für ein grenzübers­chreitende­s Projekt mit einem Trio aus Arnheim zusammenge­tan. Dazu gehören die Künstler Jaspar van Deutekom und Michael Tijsterman sowie der Regisseur und Kunstexper­te Harman Tietema. Sie wollen in Emmerich, Zevenaar und Doetinchem in drei Shows eine Melange aus Jazz, Malerei und Film bieten – und hoffen, dass das Publikum dafür auch den Weg über die Grenze findet.

Konkret geplant sind unter dem Titel „Jazz Meets Art“drei Konzerte zwischen dem 1. Dezember und dem 19. Januar. Dabei lässt das R.P Swing-Orchestra nicht nur die goldenen Zeiten des Jazz aufleben, sondern beflügelt auch die Kreativi- tät der Partner. Denn auf der Bühne sind auch die Arnheimer Künstler vertreten. Sie werden sich frei improvisie­rend von der Musik inspiriere­n lassen und dazu malen.

Ein Filmteam mit zwei Kameras zeichnet diesen Prozess auf, der, so für das Publikum sichtbar, auf Großbildle­inwände übertragen wird. „Für die Künstler wie für uns ist das völliges Neuland“, sagt Postumus. Er hofft, so auch das Interesse des Publikums an jenen Spielstätt­en zu wecken, die es bislang noch nicht kennt. So sei die „Shouwburg

Amphion“in Doetinchem beispielsw­eise eines der besten Theater der Niederland­e, dessen Besuch lohnenswer­t sei, versichert Postumus.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft auch der Emmericher Kulturchef Michael Rozendaal.„Wir haben hier im Stadttheat­er durchaus auch ein Potenzial an niederländ­ischen Gästen – etwa, wenn deutsche Klassiker und Musikveran­staltungen laufen. Aber diesen Ball möchten wir schon gerne aufnehmen und die Besucherst­röme ankurbeln“, sagt er.

Grenzübers­chreitend und internatio­nal geht es im R.P. Swing-Orchestra ohnehin schon zu. Die 14 Musiker, die bei „Jazz Meets Art“auf der Bühne stehen werden, kommen unter anderem aus den Niederland­en, Deutschlan­d, Russland und Spanien.„DieVerstän­digung ist kein Problem“, sagt Posthumus. Mit Musik ist eben alles einfacher.

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RP-FOTO: M. BALSER Roelof Posthumus, Bandleader der Big-Band R.P. Swing-Orchestra, freut sich auf die Konzertrei­he in Deutschlan­d und den Niederland­en.

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