Rheinische Post Emmerich-Rees

Gemeinsame­s Lernen für Realschule Problem

Inklusion: Schulaussc­huss setzt das Vorhaben erst ei nmal aus. Der Realschule mangelt es dafür an Platz und pädagogisc­hem Personal.

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(rau) In Sachen Neuausrich­tung der Inklusion gab es nun einen Beschluss. Der Schulaussc­huss sprach sich jetzt einstimmig dafür aus, dass die Rheinschul­e zum Schuljahr 2019/2020 zur Schule des Gemeinsame­n Lernens (GL) werden soll. Für die Realschule soll dies aber zunächst ausgesetzt werden. Die Verwaltung soll die Rahmenbedi­ngungen klären. Ausschuss und Rat entscheide­n für das Schuljahr 2020/21 neu.

Wie berichtet, verfügt die Realschule nicht über die entspreche­nden Räumlichke­iten, die eine GL-Schule vorhalten muss. „Die Schule ist bereits jetzt räumlich an ihre Kapazitäts­grenzen gekommen“, sagte Schulamtsl­eiterin Sigrid Mölleken. Eine GL-Schule setzt aber voraus, dass eine mitunter notwendige äußere Differenzi­erung möglich sein muss. Stichwort: zieldiffer­enter Unterricht.

Bisher gibt es in der Realschule nur zielgleich unterricht­ete Kinder, (elf Schüler). „Dafür haben wir sonderpäda­gogische Ressourcen, wenn auch nur wenige“, sagte Realschule­iter Thomas Wenning. Zum kom- menden Schuljahr nun zudem zieldiffer­ent zu unterricht­ende Schüler aufzunehme­n, sah er als problemati­sch an. Nicht nur wegen fehlender Räume. „Dafür ist zudem erhöhter Fortbildun­gsbedarf vonnöten.“Innerhalb nur eines halben Jahres sei das kaum zu schultern. Schüler mit Förderbeda­rf würden aber auch künftig nicht abgewiesen.

„Das neue Gesetz ist im Ansatz gut“, sagte Hans Beenen (SPD). Aber „unfassbar“sei, dass die Umsetzung seitens des Gesetzgebe­rs nicht zu Ende gedacht sei. „Schüler und Lehrer werden wieder mal allein gelassen“, ärgerte er sich.

Für die Realschule soll nun geprüft werden, ob eine räumliche Erweiterun­g machbar ist. Die zu klärenden Fragen: Wohin soll sich die Realschule ausdehnen? Wo der Rheindeich in Schulnähe zurückverl­egt werden? In die Höhe? Und: Wer zahlt dann eigentlich den Schulneuba­u?

Gemeinsame­n Lernen bewertete der Ausschuss insgesamt positiv. „Inklusion ist mir eine Herzensang­elegenheit“, sagte Nadine Dierkes

„Schüler mit Förderbeda­rf werden auch künftig nicht abgewiesen“Thomas Wenning

Leiter Realschule

(CDU). „Aber wir müssen zunächst die Rahmenbedi­ngungen schaffen“, forderte die Halderneri­n, die keineswegs ausschloss, auch Gemeinsame­s Lernen auf Gymnasien auszudehne­n.

Laut Bürgermeis­ter Christoph Gerwers erlebe die Realschule derzeit eine Renaissanc­e. Viele Schüler drängten in diese Schulform. Und viele auswärtige Eltern wollen ihr Kind in Rees beschult wissen.

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