Die neuen Denkmäler von Kleve
Fachbereichsleiter Dirk Posdena stellte die neuen und künftige Denkmäler der Stadt Kleve vor. Die Klever Grünen möchten im Ausschuss künftig mehr über die Stadtgestaltung und Bauvorhaben diskutieren.
KLEVE Haus Riswick ist Denkmal. Die alte Villa der landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt wurde von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Kleve unter Schutz gestellt. Ebenso, wie die alte Verwaltung des Klever Schlachthofes an der Lindenallee oder ein wunderschönes Wohnhaus aus der Jahrhundertwende auf der Arnulfstraße. Als Denkmal vorbereitet wird das Waldschlösschen in Donsbrüggen, in Kellen ein Wohnhaus an der Straße Biesenkamp und und nochmal auf der Lindenallee/Ecke Beuthstraße ein Backsteinhaus, das mit markantem Giebel auf großzügigem Grundstück an britische Arts-andCrafts-Häuser erinnert. Ebenso ist
„Es gibt sehr viele Beispiele, die im Ausschuss besprochen werden
müssten“
Wiltrud Schnütgen
Bündnisgrüne
das Jugendstil-Grabmal der Familie Hiby als Denkmal in Vorbereitung wie die Dorfschule in Keeken, das Haus Nellewardgen.
Dirk Posdena, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, stellte die Denkmalvorgaben jetzt dem Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung vor. Posdena erklärte, dass man als Stadt vor allem dann auch reagiere, wenn in der Nähe eines der auf der langen Liste mit Denkmälern aufgeführten Gebäude ein Bauantrag gestellt werde. „Dann stellen wir den Antrag, dieses Gebäude oder ein betroffenes Nachbarhaus unter Schutz zu stellen“, sagt Posdena. So könne man vergleichsweise zeitnah reagieren und Einfluss nehmen. Für das eigentliche Verfahren brauche man allerdings viel Zeit. „Deshalb haben wir auch den Friedhof an der Merowingerstraße noch nicht unter Schutz gestellt – wir müssten mit allen Betroffenen, die dort Grabstellen betreuen, sprechen“, sagt er. Das sei nicht wirklich einfach.
Im Falle des Hauses an der Arnulfstraße räumte Posdena im Ausschuss auf Nachfrage von Wiltrud Schnütgen (Grüne) auch ein Klageverfahren ein: Dort möchte ein Nachbar anbauen. Das würde die Stadt als Fachbehörde sogar zulassen, aber das möchte der Eigentü- mer des Hauses nicht, erklärte Posdena.
Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer teilte mit, dass die Friedhofsmauer des alten Kellener Friedhofes inzwischen saniert ist. Man überlege derzeit auch, wie man das schmiede-eiserne Tor in der park-ähnlichen Anlage ebenfalls sanieren könne. Schlechte Nachrichten hatte der Technische Beigeordneter für die Freunde der Justitia-Skulptur, die früher am, Klever Rathausgiebel hing: Man habe keinen Standort gefunden, wo die Skulptur aus statischen Gründen am neuen Rathaus angebracht werden könne, so Rauer. Die Sicherungsmaßnahmen an der Kaskade seien so gut wie abgeschlossen, so Rauer auf Nachfrage. Man müsse noch Geländer und Uferbefestigungen fertig stellen und hoffe auf eine baldige Freigabe des Moritz-Weges zu Füßen des einst ins Rutschen geratenen Kaskaden-Bauwerks. Daniel Rütter (FDP) wollte wissen, wie es jetzt mit dem Dach am Bahnhof weitergeht. Hier sollen neue Gespräche mit der Bahn geführt werden, er- klärte Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Man wolle sich dann annähern, wie man eine Lösung für Kleves Bahnhof ohne Dach bekommen könne. Jörg Cosar teilte auf Nachfrage für die Stadtwerke mit, dass man das Sabisch-Relief am alten Hallenbad noch nicht abgeschrieben habe. Bürgermeisterin Sonja Northing lud ein, in Nimwegen das Kulturzentrum Doornrosje zu besichtigen.
Grundsätzlich käme im neu gestalteten Ausschuss die „Stadtgestaltung“zu kurz, bemängeltenWiltrud Schnütgen und Hedwig Meyer-Wilmes (beide Grüne). Hier sei der Ort, in dem gestalterische Dinge wie beispielsweise die geplanten Zehnfamilienhäuser am Kermisdal diskutiert werden müssen. „Es gibt sehr viele Beispiele, die im Ausschuss besprochen werden müssten“, füg- te Schnütgen an. Rauer bot an, auch Einzelvorhaben, die vorher im Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellt wurden, auch im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung zu besprechen. Aber: „Wir stellen diese Sachen nichtöffentlich vor, wenn das in den Ausschuss überwiesen wurde“. Es fehle nur der Antrag. Hedwig Meyer-Wilmes versprach, den bald zu stellen.