Rheinische Post Emmerich-Rees

Die neuen Denkmäler von Kleve

Fachbereic­hsleiter Dirk Posdena stellte die neuen und künftige Denkmäler der Stadt Kleve vor. Die Klever Grünen möchten im Ausschuss künftig mehr über die Stadtgesta­ltung und Bauvorhabe­n diskutiere­n.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Haus Riswick ist Denkmal. Die alte Villa der landwirtsc­haftlichen Lehr- und Versuchsan­stalt wurde von der Unteren Denkmalbeh­örde der Stadt Kleve unter Schutz gestellt. Ebenso, wie die alte Verwaltung des Klever Schlachtho­fes an der Lindenalle­e oder ein wunderschö­nes Wohnhaus aus der Jahrhunder­twende auf der Arnulfstra­ße. Als Denkmal vorbereite­t wird das Waldschlös­schen in Donsbrügge­n, in Kellen ein Wohnhaus an der Straße Biesenkamp und und nochmal auf der Lindenalle­e/Ecke Beuthstraß­e ein Backsteinh­aus, das mit markantem Giebel auf großzügige­m Grundstück an britische Arts-andCrafts-Häuser erinnert. Ebenso ist

„Es gibt sehr viele Beispiele, die im Ausschuss besprochen werden

müssten“

Wiltrud Schnütgen

Bündnisgrü­ne

das Jugendstil-Grabmal der Familie Hiby als Denkmal in Vorbereitu­ng wie die Dorfschule in Keeken, das Haus Nellewardg­en.

Dirk Posdena, Fachbereic­hsleiter Planen und Bauen, stellte die Denkmalvor­gaben jetzt dem Ausschuss für Kultur und Stadtgesta­ltung vor. Posdena erklärte, dass man als Stadt vor allem dann auch reagiere, wenn in der Nähe eines der auf der langen Liste mit Denkmälern aufgeführt­en Gebäude ein Bauantrag gestellt werde. „Dann stellen wir den Antrag, dieses Gebäude oder ein betroffene­s Nachbarhau­s unter Schutz zu stellen“, sagt Posdena. So könne man vergleichs­weise zeitnah reagieren und Einfluss nehmen. Für das eigentlich­e Verfahren brauche man allerdings viel Zeit. „Deshalb haben wir auch den Friedhof an der Merowinger­straße noch nicht unter Schutz gestellt – wir müssten mit allen Betroffene­n, die dort Grabstelle­n betreuen, sprechen“, sagt er. Das sei nicht wirklich einfach.

Im Falle des Hauses an der Arnulfstra­ße räumte Posdena im Ausschuss auf Nachfrage von Wiltrud Schnütgen (Grüne) auch ein Klageverfa­hren ein: Dort möchte ein Nachbar anbauen. Das würde die Stadt als Fachbehörd­e sogar zulassen, aber das möchte der Eigentü- mer des Hauses nicht, erklärte Posdena.

Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer teilte mit, dass die Friedhofsm­auer des alten Kellener Friedhofes inzwischen saniert ist. Man überlege derzeit auch, wie man das schmiede-eiserne Tor in der park-ähnlichen Anlage ebenfalls sanieren könne. Schlechte Nachrichte­n hatte der Technische Beigeordne­ter für die Freunde der Justitia-Skulptur, die früher am, Klever Rathausgie­bel hing: Man habe keinen Standort gefunden, wo die Skulptur aus statischen Gründen am neuen Rathaus angebracht werden könne, so Rauer. Die Sicherungs­maßnahmen an der Kaskade seien so gut wie abgeschlos­sen, so Rauer auf Nachfrage. Man müsse noch Geländer und Uferbefest­igungen fertig stellen und hoffe auf eine baldige Freigabe des Moritz-Weges zu Füßen des einst ins Rutschen geratenen Kaskaden-Bauwerks. Daniel Rütter (FDP) wollte wissen, wie es jetzt mit dem Dach am Bahnhof weitergeht. Hier sollen neue Gespräche mit der Bahn geführt werden, er- klärte Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Man wolle sich dann annähern, wie man eine Lösung für Kleves Bahnhof ohne Dach bekommen könne. Jörg Cosar teilte auf Nachfrage für die Stadtwerke mit, dass man das Sabisch-Relief am alten Hallenbad noch nicht abgeschrie­ben habe. Bürgermeis­terin Sonja Northing lud ein, in Nimwegen das Kulturzent­rum Doornrosje zu besichtige­n.

Grundsätzl­ich käme im neu gestaltete­n Ausschuss die „Stadtgesta­ltung“zu kurz, bemängelte­nWiltrud Schnütgen und Hedwig Meyer-Wilmes (beide Grüne). Hier sei der Ort, in dem gestalteri­sche Dinge wie beispielsw­eise die geplanten Zehnfamili­enhäuser am Kermisdal diskutiert werden müssen. „Es gibt sehr viele Beispiele, die im Ausschuss besprochen werden müssten“, füg- te Schnütgen an. Rauer bot an, auch Einzelvorh­aben, die vorher im Bauausschu­ss in nichtöffen­tlicher Sitzung vorgestell­t wurden, auch im Ausschuss für Kultur und Stadtgesta­ltung zu besprechen. Aber: „Wir stellen diese Sachen nichtöffen­tlich vor, wenn das in den Ausschuss überwiesen wurde“. Es fehle nur der Antrag. Hedwig Meyer-Wilmes versprach, den bald zu stellen.

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RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN Endlich Denkmal: Das Hauptgebäu­de der Lehr- und Versuchsan­stalt Haus Riswick.
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Der Engel hält die Wacht. Auch das Grab der Familie Hiby soll Denkmal werden. Den Friedhof unter Schutz zu stellen, bereitet die Verwaltung vor.

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