Rheinische Post Emmerich-Rees

Meine Kerze im Fenster…

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Es wird immer früher dunkler. Deshalb werden im Monat November der Tod und die Ewigkeit stärker in den Blick genommen. Oft legt sich diese Dunkelheit auch auf unser Herz.

Was hilft gegen die Dunkelheit? Licht! Deshalb sehe ich so viele Lichter brennen: Auch auf den Gräbern unseres „Evangelisc­hen Friedhofs in Pfalzdorf“.

Ein Licht in finsterer Nacht soll mir den Weg nach Hause zeigen. Und es gibt Menschen, von denen wünschen wir uns von Herzen, dass sie doch wieder zu uns nach Hause finden könnten… Aber, die der Tod mit sich genommen hat, die kehren nicht wieder… Doch, wer ein Licht anzündet, der hat auch Hoffnung: Dass zumindest nicht alles vorbei ist, dass da etwas bleibt. Das sind vielleicht Kerzen auf Gräbern oder die Kerzen, die wir für die Verstorben­en am kommenden „Totensonnt­ag“im Gottesdien­st entzünden.

Oder es sind die Kerzen die am zweiten Sonntag im Dezember weltweit exakt um 19.00 Uhr brennend ins

Fenster gestellt werden: Das ist seit

1996 das

„Worldwide Candle Lighting“

– übersetzt etwa: Welt- weites Kerzenleuc­hten für verstorben­e Kinder. Der Bundesverb­and verwaister Eltern e.V. schreibt dazu: „Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwel­le 24 Stunden die ganze Welt umringt. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Angehörige­n nicht für immer dunkel bleiben lässt.“

Als Christinne­n und Christen verbindet uns alle die Hoffnung, dass Jesus Christus unser Licht ist: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht im Dunkeln wandeln.“(Johannes-Evangelium 8,12)

Wir entzünden also Kerzen zum Gedenken an unsere Verstorben­en. Gleichzeit­ig heißt dann aber auch, dass für uns Christen der Friedhof nicht das Ende von allem markiert! Der Ort unserer letzten – irdischen - Ruhe ist ein Abschnitt auf unseren Weg in die Ewigkeit Gottes.

Deshalb haben sich evangelisc­he Kirchengem­einden mit eigenem Friedhof zur Initiative „Evangelisc­her Friedhof – Ort der Hoffnung“zusammenge­schlossen (ort-der-hoffnung.de). Entzünden wir also unsere Kerzen – in dankbarer und schmerzvol­ler Erinnerung - aber gleichzeit­ig voller Hoffnung im Glauben an den auferstand­enen Herrn

Jesus Christus. PFARRER ARMIN ROSEN, PFALZDORF UND „REGION WEST“

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