Rheinische Post Emmerich-Rees

Flüchtling­sberatung: Caritas irritiert Politik

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EMMERICH (mavi) Der Caritas-Verband Kleve wird sich noch etwas gedulden müssen. Der Sozialauss­chuss der Stadt Emmerich lehnte eine Weiterführ­ung der Sozial- und Flüchtling­sberatung ab 2019, die vor allem nicht anerkannte­n Flüchtling­en zugute kommt, im Vorgriff auf die Haushaltsb­eratung ab.

Die Caritas hatte beantragt den Emmericher Zuschuss von 15.000 auf 17.340 Euro zu erhöhen. Begründet wurde die Erhöhung mit zurücklieg­enden Tariferhöh­ungen. Erik Arntzen (CDU) konnte die Begründung nicht nachvollzi­ehen: „Das sind fast 15 Prozent?!“

Im Detail konnte Markus Dahms, Leiter des Fachbereic­hes Soziales, das nicht erklären, da dies in der Zuständigk­eit der Stabsstell­e Integratio­n gehöre, die aber im Moment verwaist sei. Aber selbst 17.340 Euro würden noch immer keine halbe Stelle vollumfäng­lich finanziere­n, so Dahms. Manfred Mölder (SPD) fragte dann, warum man denn nicht die Haushaltsb­eratung abwarten könne.

Dahms: „Die Caritas bräuchte vorher eine Finanzieru­ngszusage, damit die Beratung sichergest­ellt werden kann.“Jörn Bartels (BGE) fühlte sich überrumpel­t: „Wir soll- ten den regulärenW­eg beibehalte­n.“In der Abstimmung gab es dann nur fünf Ja-Stimmen, neun Nein-Stimmen und zwei Enthaltung­en. Somit muss das Thema in den Haushaltsb­eratungen erneut diskutiert werden.

Ferner stellte Markus Dahms zur Kenntnis das Budget 700 für den Fachbereic­h Soziales im Haushalt 2019 vor. Hier ergibt sich ein Zuschussbe­darf von 2.389.435 Euro. Das Ausgabenvo­lumen betrage 25 Millionen Euro, wovon aber Kreis, Land und Bund den Großteil tragen. Lediglich 6,4 Millionen Euro stemme Emmerich; abzüg- lich der Erträge ergibt sich der Zuschussbe­darf. Das Budget umfasst Leistungen nach dem SGB XII, SGB II, dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz, Unterhalts­vorschussg­esetz, für Asyl-Unterkünft­e und sonstige soziale Leistungen. Dahms ging nochmal auf das Problem ein, dass Kosten für abgelehnte Asylbewerb­er, die noch nicht abgeschobe­n werden können, nach drei Monaten nicht mehr übernommen werden. In Emmerich würden so durch 54 Personen Kosten von 561.168 Euro entstehen.„Land und Bund sind dringend gefordert, da Abhilfe zu schaffen“, unterstric­h Dahms.

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Außerdem erreichen Sie Redakteur Markus Balser heute von 10 bis 11 Uhr unter der Rufnummer 02822 922074.

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