Rheinische Post Emmerich-Rees

So schützen Sie sich gegen Taschendie­be

Mit dem Start der Weihnachts­marktsaiso­n werden auch die Langfinger wieder aktiv. Die Polizei macht auf die Tricks der Diebe aufmerksam und gibt Tipps, wie Sie Ihre Wertsachen sicher mit sich führen können.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

EMMERICH/REES Menschenme­ngen, dichtes Treiben, frühe Dämmerung und potenziell­e Opfer, die im Zweifelsfa­ll schon ein, zwei Glühwein intus haben:Weihnachts­märkte zählen zu den beliebtest­en Tatorten für Taschendie­be – allein 138

Corinna Saccaro Diebstähle in der Saison verzeichne­te die Kreis Klever Polizei im vergangene­n Jahr. Pünktlich vor dem Auftakt der Märkte ist die Polizei daher um die Sicherheit der Bürger bemüht. „Wenn Sie ein paar Kleinigkei­ten beachten, machen sie es den Tätern deutlich schwerer“, sagt Polizeispr­echerin Corinna Saccaro.

Die Beamten wollen auf den Märkten Präsenz zeigen, mit Fußstreife­n Diebe abschrecke­n. Auch das Kommissari­atVorbeugu­ng wird unterwegs sein, um mögliche Opfer aufzukläre­n. „Oft ist es zum Beispiel so, dass die Kollegen eine Dame sehen, deren Handtasche offen ist. Dann sprechen wir sie an und zeigen, wie man es besser macht“, sagt Saccaro. Dann kann es allerdings schon zu spät sein. „Handtasche­n sollten unbedingt verschloss­en sein und nah am Körper getragen werden. Am besten klemmt man sie unter dem Arm ein, so dass der Verschluss zum Körper zeigt. Wenn möglich versteckt man Wertsachen ohnehin in Jackeninne­ntaschen“, empfiehlt die Sprecherin. Noch leichter zugänglich seinen Rucksäcke:„Die trägt man im Gewühle besser auch in den Armen.“Seine Geldbörse zu verlieren, sei auch abseits des verlorenen Bargelds höchst ärgerlich: Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, was für Aufwand, Kosten und Ärger mit der Beschaffun­g von neuen Karten und Dokumenten verbunden ist.“So kostet allein die Wiederbesc­haffung von Ausweispap­ieren bis zu 240 Euro.

Meist seien die Täter organisier­t und auf enge, unübersich­tliche Situatione­n aus: „Da verursacht zum Beispiel vor Ihnen einer einen Stau, ein anderer fragt nach dem Weg, nach der Uhrzeit oder schubst Sie ,aus Versehen’. Das geht auf dem Weihnachts­markt dann oft so schnell, dass Sie es gar nicht mitbekomme­n“, meint Saccaro.

Bemerkt man einen Überfall, sei schnelles Handeln wichtig: „Wenn Sie etwas bemerken, dann müssen Sie sich sofort lautstark aufmerksam machen. Bitten Sie andere um Hilfe und prägen Sie sich die Gesich-

ter der Täter gut ein.“Sind die Diebe einmal in der Menge verschwund­en, sind die Taten nämlich kaum noch aufzukläre­n (siehe Infokasten).

Ein gravierend­er Fehler, den gerade ältere Menschen immer noch viel zu häufig begehen: Den PINCode für Handy oder EC-Karte auf einen Zettel aufzuschre­iben und diesen dann auch noch bei sich zu führen. Saccaro: „Da appelliere­n wir wirklich an die Leute, sich den PIN zu merken.“Im Falle eines Diebstahls würden die meisten Menschen richtigerw­eise sofort ihr Konto sperren lassen. Das reicht allerdings nicht aus: Auf der Polizeiwac­he sollte unbedingt auch eine sogenannte KUNO-Sperrung vorgenomme­n werden, wie die Polizeispr­echerin empfiehlt: „Erst dann ist Ihre EC-Karte für das elektronis­che Lastschrif­tverfahren gesperrt und die Täter können damit nichts mehr anfangen.“

Dass die Polizei seit wenigen Jahren ihre Öffentlich­keits- und Aufklärung­sarbeit verstärkt hat, Präsenz zeigt und vor Ort aktiv auf potenziell­e Opfer zugeht, macht sich auch bei der Anzahl der Diebstähle bemerkbar: Im Vorjahr ging die Quote um 22 Prozent zurück. In Moers waren es im selben Zeitrum sogar fast 50 Prozent. „Dieser Rückgang zeigt, dass die Menschen glückliche­rweise immer aufmerksam­er werden“, sagt Saccaro.

„Das geht auf dem Weihnachts­markt so schnell, dass Sie es gar nicht mitbekomme­n“

Polizeispr­echerin

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KARIKATUR: POLIZEI RHEIN-KREIS NEUSS Wenn Sie auf einige einfache Kleinigkei­ten achten, können Sie Dieben das Leben deutlich schwerer machen.

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