Rheinische Post Emmerich-Rees

Sexuelle Nötigung? Frau erschien nicht vor Amtsgerich­t

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EMMERICH (rau) Ziemlich ausführlic­h schilderte die Staatsanwä­ltin vor dem Emmericher Amtsgerich­t die Geschehnis­se am 31. Oktober vergangene­n Jahres. Nicht ohne Grund. Es ging um den Vorwurf des sexuellen Übergriffs in einer Emmericher­Wohnung, den es zu beweisen oder zu entkräften gilt.

Was war geschehen? Zwischen Mann und Frau hatte es einen Internet-Chat gegeben. Schon in dem Mailverkeh­r will die Frau aus Emmerich, das spätere mutmaßlich­e Opfer, den jetzt Angeklagte­n darauf hingewiese­n haben, dass sie keinen Sex will. „Ich kann das nicht mit einem anderen Mann“, habe sie geäußert. Dennoch soll der Angeklagte, ein 47 Jahre alter Mann aus Düsseldorf, sie zunächst auf den Hals geküsst haben mit den Worten: „Du riechst gut!“60 Euro soll er ihr auf den Tisch gelegt haben, für ein spezielles Parfüm, das sie bei weiteren Treffen tragen solle. Dann soll es zu weiteren Zärtlichke­iten gekommen sein, immer mit dem Hinweis der Frau, dies nicht zu wollen. Später dann soll der Angeklagte BH und Hose der Frau geöffnet haben und sie schließlic­h genötigt haben, sexuelle Handlungen an ihm vorzunehme­n. Schließlic­h flüchtete die Frau in ihr Bad, nachdem sie dem Mann eröffnet hatte, schon mal Opfer einer Vergewalti­gung geworden zu sein. Der Angeklagte äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.

Am Montag mussten alle vier geladenen Zeugen wieder nach Hause geschickt werden. „Wir kommen in der Sache nicht weiter ohne die Aussage des Opfers“, begründete Richterin Mareen Hölker. Das Opfer war nicht erschienen. Man hatte noch kurz dieVerhand­lung unterbroch­en, für den Fall, dass die Frau sich verspäten würde.

Richterin Hölker kündigte an, einen neuenVerha­ndlungster­min anzuberaum­en.

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