87-Jährige betrogen: „Falsche Polizisten“festgenommen
KLEVE (cpas) Die Polizei hat am Mittwoch in Essen und Oberhausen zwei Betrüger verhaftet, die im September eine 87-jährige Kleverin und in dieser Woche eine 83-Jährige aus Dinslaken um hohe Geldbeträge betrogen haben. Ein 28-jähriger Mann und eine 28-jährige Frau hatten sich am Telefon als Polizeibeamte ausgegeben und die Seniorinnen davon überzeugt, ihnen Geld und Wertgegenstände auszuhändigen.
Anfang September hatte die 87-jährige Kleverin einen Anruf von dem Betrüger erhalten. Dieser erklärte der Dame, dass er Polizist sei und dass ihr Geld im Haus„nicht mehr sicher“wäre. Er setzte die Frau daraufhin derart unter Druck, dass sie einen, laut Polizei, „hohen Geldbetrag“an eine vom Täter genannte Adresse schickte und einige Tage später einen weiteren hohen Betrag sowie Goldschmuck zur Abholung durch einen Boten vor ihre Haustür legte.
Die Polizei hatte seitdem umfangreich ermittelt. Die beiden nun Festgenommenen gerieten dabei in den Fokus. Als am Sonntag schließlich die 83-jährige Dinslakenerin Op- fer der „falschen Polizisten“wurde, gelang es der Kripo schnell, den 28-Jährigen als Täter zu identifizieren. In Essen nahmen die Ermittler den Mann in enger Zusammenarbeit mit der Fachdienststelle Kleve am Mittwoch fest. Die 28 Jahre alte Mittäterin konnte kurz darauf in Oberhausen verhaftet werden. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft für das Duo an, die Kripo ermittelt weiter nach Verbindungen zu ähnlichen Fällen.
Erst am vergangenen Wochenende hatten Betrüger in zwei Fällen im Kreis Kleve hohe Geldbeträge mit dem Enkeltrick erbeutet. Dabei gaben sie sich bei einer wiederum 87 Jahre alten Frau aus Kleve und einer 83-Jährigen aus Kevelaer jeweils als Verwandte aus und schafften es, die Frauen davon zu überzeugen, ihnen Geld zu geben. In mindestens sechs weiteren Fällen reagierten angerufene Frauen richtig und ließen sich nicht auf ein Gespräch mit den Betrügern ein.
Dass zwischen den Enkeltricks und den „falschen Polizisten“ein Zusammenhang besteht, konnte die Polizei nicht bestätigen.