Rheinische Post Emmerich-Rees

Ich stell’ mal kurz die Parkscheib­e um

- MARKUS BALSER

Vor zehn Jahren war es überhaupt kein Problem, mit dem Auto mal spontan in die Emmericher Innenstadt zu fahren und dort auch auf Anhieb einen Parkplatz zu finden. Das hat sich in der Zwischenze­it deutlich geändert. Die tägliche Suche nach dem Parkplatz, möglichst kostenfrei und nah am Ziel, begleitet mittlerwei­le viele, die in der Innenstadt unterwegs sind. Der Satz „Ich geh’ mal kurz die Parkscheib­e umstellen“ist in Emmerich fast schon zum geflügelte­n Wort geworden. Und mit den Arbeiten am Neumarkt wird das Problem noch größer.

Politik und Verwaltung ist klar, dass neue Parkmöglic­hkeiten gebraucht werden, zumal die ja auch ein Standortfa­ktor sind, zur Attraktivi­tät der Innenstadt beitragen. Kostenlos werden die aber nicht zu haben sein. Die Frage, die sich dabei stellt, ist die nach der Verhältnis­mäßigkeit. 3,8 Millionen Euro für ein Parkdeck am Kleinen Wall, über das jetzt diskutiert wird, sind eine große Hausnummer. Selbst die kleinere Variante ist kein Schnäppche­n. Sie kostet rund 2,5 Millionen Euro. Auch das muss man über Parkgebühr­en erst einmal wieder erwirtscha­ften. Und möglicherw­eise werden die Kosten noch höher, sollte es Auflagen zum Schallschu­tz geben.

Bei allen Planungen, die jetzt ins Kalkül gezogen werden, muss klar sein: Zu hoch dürfen die Parkgebühr­en nicht werden, sonst bleibt das Parkdeck leer und es wird weiter wild geparkt. Wie das aussieht, kann man sich in schöner Regelmäßig­keit abends an den Wochenende­n anschauen, wenn keine Knöllchens­chreiber vom Ordnungsam­t unterwegs sind.

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