Ich stell’ mal kurz die Parkscheibe um
Vor zehn Jahren war es überhaupt kein Problem, mit dem Auto mal spontan in die Emmericher Innenstadt zu fahren und dort auch auf Anhieb einen Parkplatz zu finden. Das hat sich in der Zwischenzeit deutlich geändert. Die tägliche Suche nach dem Parkplatz, möglichst kostenfrei und nah am Ziel, begleitet mittlerweile viele, die in der Innenstadt unterwegs sind. Der Satz „Ich geh’ mal kurz die Parkscheibe umstellen“ist in Emmerich fast schon zum geflügelten Wort geworden. Und mit den Arbeiten am Neumarkt wird das Problem noch größer.
Politik und Verwaltung ist klar, dass neue Parkmöglichkeiten gebraucht werden, zumal die ja auch ein Standortfaktor sind, zur Attraktivität der Innenstadt beitragen. Kostenlos werden die aber nicht zu haben sein. Die Frage, die sich dabei stellt, ist die nach der Verhältnismäßigkeit. 3,8 Millionen Euro für ein Parkdeck am Kleinen Wall, über das jetzt diskutiert wird, sind eine große Hausnummer. Selbst die kleinere Variante ist kein Schnäppchen. Sie kostet rund 2,5 Millionen Euro. Auch das muss man über Parkgebühren erst einmal wieder erwirtschaften. Und möglicherweise werden die Kosten noch höher, sollte es Auflagen zum Schallschutz geben.
Bei allen Planungen, die jetzt ins Kalkül gezogen werden, muss klar sein: Zu hoch dürfen die Parkgebühren nicht werden, sonst bleibt das Parkdeck leer und es wird weiter wild geparkt. Wie das aussieht, kann man sich in schöner Regelmäßigkeit abends an den Wochenenden anschauen, wenn keine Knöllchenschreiber vom Ordnungsamt unterwegs sind.