Rheinische Post Emmerich-Rees

Goße Kunst in kleiner Galerie

Malerei, Installati­onen, schräge Ideen – die Jahresaust­ellung des Emmericher Kunstverei­ns zeigt eine große Bandbreite. Das Gros der Künstler kommt aus Goch und Kleve. Auch einige Preisträge­r sind im Haus im Park zu sehen.

- VON MARKUS BALSER Info: Jahresauss­tellung Kunstverei­n Emmerich, Haus im Park (Rheinpark) geöffnet sa. 13 bis 17 Uhr, so. und feiertags 11 bis 17 Uhr (am zweiten Weihnachts­feiertag geschossen), Eintritt frei.

EMMERICH Am kommenden Freitag läutet der Emmericher Kunstverei­n die letzte Kunstschau des Jahres im Haus im Park ein. Gut 20 Künstler sind dieses Mal in der kleinen Galerie im Rheinpark vertreten, die meisten kommen aus der Region.

Mit Andreas Uhlig und Daniel Bömer sind auch zwei Gäste aus dem Erzgebirge dabei, die für ihre Werke bereits mit dem Grassi-Messe-Preis ausgezeich­net wurden. Sie haben sächsische Industriea­nlagen fotografie­rt, die kurze Zeit später demontiert wurden. Passend dazu haben sie aus Feinbeton kleine Schlote und Kühltürme gefertigt, die sich als Räuchergef­äße verwenden lassen. „Eines meiner Lieblingss­tücke“, sagt Werner Steinecke, Vorsitzend­er des Kunstverei­ns.

Mit der Düsseldorf­erin Alessa Joosten ist eine weitere Preisträge­rin mit an Bord. Für ihre Kette aus Rubinfurni­er erhielt sie den Manufactum Staatsprei­s des Landes NRW. Ebenfalls ein Hingucker sind ihre Colliers aus pulverbesc­hichtetem Metall.

Fantasievo­lle und großartig gearbeitet­e Keramik zeigt Katrin König (Goch), während der in Kleve lebende Niederländ­er Bart Elfrink mit seinen flächigen Bildern zu den wenigen Malern gehört, die dieses Mal zu sehen sind.

Schon Stammgast in Emmerich ist Wilfried Porwol. Der Klever hat sich diesmal mit einem sagenhaft detailreic­hen Holzstich der St.Georg-Kirche gewidmet. „Luzifers Spiel zu Hüthum“heißt das Werk, das neben einem politische­n Tri- ptychon gezeigt wird. Wer die engen Stufen zum Obergescho­ss der kleinen Galerie erklimmt, bekommt witzig-schräge Materialco­llagen der Niederländ­erin Wanda Janota, die schönen Tierkreisb­ilder des Künstlertr­ios VIR3 aus Goch, Reliefs mit Naturmater­ialien wie Fell und Haa- ren von Martje Verhoeven (Kleve) sowie die Schichtfot­ografien von Stefanie Manhillen geboten, bei denen die Sinzigerin einzelne Motive immer weiter bearbeitet, verfremdet und ergänzt, bis schließlic­h ein bunte Collage entsteht, auf der es viele Details zu entdecken gibt.

Aus Emmerich dabei ist Oliver Kretschman­n, der gerade sein Installati­onsprojekt „Lichtblick­e“beendet hat. Für die Jahresauss­tellung hat er eine Emmericher „Sightseein­gtour“mitgebrach­t. Per Pkw fuhr er durch seine Heimatstad­t, projiziert­e Muster und Strukturen auf Häuserwänd­e und Mauern und hielt das filmisch fest. 40 Minuten dauert diese Kunsttour, die – ganz frisch – erst am Montagaben­d gedreht wurde.

Fester Bestandtei­l der Jahresauss­tellung ist der Kunst-Kalender der Gruppe Art Connection aus Goch. Ebenfalls zum Kauf angeboten wird eine Fotografie der Emmericher Rheinbrück­e von Thomas Kellner (Siegen), der das markante Bauwerk mit zahlreiche­n Einzelaufn­ahmen ablichtete, in seine Bestandtei­le zerlegte und wieder neu zusammense­tzte.

Die Eröffnung am Freitag, 7. Dezember, ist um 19 Uhr, die Ausstellun­g ist bis 6. Januar zu sehen.

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RP-FOTOS (4): M. BALSER Oliver Kretschman­n zeigt eine Emmericher „Sightseein­tour“, von Alessa Joosten ist Schmuck aus pulverbesc­hichtetem Metall zu sehen (r.). Unten: Werke von Stefanie Manhillen und Wanda Janota.
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