Rheinische Post Emmerich-Rees

Studenten besuchen die Rheinische Post

Eine Gruppe der Hochschule Rhein-Waal war in der Klever Lokalredak­tion zu Gast. Mit dem „Catcher on the Rhine“, der auf Deutsch und Englisch erscheint, bringt sie halbjährli­ch eine eigene Studentenz­eitung heraus.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KREIS KLEVE Sie sind jung, wissbegier­ig und hochtalent­iert: Eine Gruppe von internatio­nalen Studenten der Hochschule RheinWaal hat im Sommer ihre eigene Hochschulz­eitung gegründet. Der „Catcher on the Rhine“, inspiriert von Salingers Weltroman „Catcher in the Rye“(Der Fänger im Roggen), erscheint einmal pro Semester und beschäftig­t sich mit allem, was für die Studenten rund um die Hochschule wichtig ist. Nun war die Gruppe zu Gast bei ihren Kollegen von der Rheinische­n Post.

Im Gepäck hatten die Studenten jede Menge Fragen.Wie ist die Rheinische Post aufgebaut? Darf man als Journalist eigentlich alles schreiben, was man will? Was ist der Unterschie­d zwischen Editor und Autor? Und wie funktionie­rt der Job eigentlich in Zeiten des Internet? Bei einem Rundgang durch die Lokalredak­tion Kleve erhielten die jungen Leute einen Einblick in den Arbeitsall­tag

Zwei Studenten aus Asien schwärmten von der Pressefrei­heit in Deutschlan­d. „Bei uns wäre es undenkbar, dass Zeitungen ohne staatliche Kontrolle schreiben dürfen“, meinte Quy Anh Minh aus Vietnam – Hassan Shafiq aus Pakistan stimmte zu.

Auch ihr eigenes Projekt stellte die Gruppe vor. „Grundsätzl­ich schreiben wir in unserer Studentenz­eitung über alles, was uns interessie­rt“, erklärte Jake Camarena, den es zum Studieren aus Los Angeles an den Niederrhei­n gezogen hat. „Die einzige Regel ist, dass es in irgendeine­r Weise mit dem Hochschull­eben zu tun haben muss“, sagt der Chef der Zeitung.

So geht es in der ersten Ausgabe unter anderem um einen Rückblick auf die Entwicklun­g der blutjungen Schule (gegründet 2009), ein Artikel dreht sich um den Widerstand der Studenten gegen die geplanten Studiengeb­ühren für Nicht-EU-Ausländer.

Die Gruppe besteht aus mehr als 20 jungen Menschen, die aus der ganzen Welt stammen. Mexiko, USA, Pakistan, Vietnam, Italien – beim Redaktions­besuch zeigt sich eine bunte Mischung. Als Studienfäc­her geben sie meist die Geisteswis­senschafte­n an. „Das ist für eine Studentenz­eitung eine ganze Menge Personal“, findet Jan Bienek, einer von wenigen Deutschen beim„Catcher on the Rhine“, stolz. Hauptsächl­ich wird deshalb auf Englisch gearbeitet – was bei einer Hochschu- le, die zu rund der Hälfte von ausländisc­hen Studenten besucht wird, nahe liegend ist. Trotzdem wird jeder Artikel auch ins Deutsche übersetzt. Den kostenlose­n „Catcher on the Rhine“gibt es deshalb als zweisprach­ige Doppelausg­abe zum Umdrehen. 300 Exemplare druckte die Gruppe bei der Erstauflag­e.

Dass er nur einmal im Semester erscheint, hat, laut Camarena, einen ganz simplen Grund:„Das Drucken ist teuer und wir haben nicht viel Geld.“Und von der Hochschule will das Blatt bewusst nicht finzanzier­t werden: „Wir stehen in einem sehr guten Austausch. Aber wir wollen unabhängig sein.“Die Resonanz sei dennoch durchweg positiv, wie Bienek berichtet: „Die Professore­n waren begeistert und wir haben schon mehrfach mitbekomme­n, dass die Hochschule sich freut und auch ein bisschen damit angibt, dass sie jetzt eine Zeitung hat.“Die Blätter waren schnell vergriffen: „Als ich mit einer Handvoll Zeitungen durch die Uni gelaufen bin, waren sie nach fünf Minuten weg.“Deswegen sei die Gruppe schnell gewachsen und habe neue Studenten angezogen. Künftig will sie verstärkt auch online arbeiten. „Wir haben jetzt auch super Fotografen und Designer mit an Bord“, berichtet Enno Schöningh.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Die Mitglieder der Hochschulz­eitung ließen sich von unseren Redaktions­mitglieder­n Matthias Grass (l.) und Christos Pasvantis (sitzend) die tägliche Arbeit als Journalist erklären, stellten Fragen und diskutiert­en fleißig.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Die Mitglieder der Hochschulz­eitung ließen sich von unseren Redaktions­mitglieder­n Matthias Grass (l.) und Christos Pasvantis (sitzend) die tägliche Arbeit als Journalist erklären, stellten Fragen und diskutiert­en fleißig.

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