Rheinische Post Emmerich-Rees

Mehr als 30 Jahre im Dienst für die Patienten des Willibrord-Spitals

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EMMERICH (rey) Früher nannten sie sich die„Blauen Engel“. Das, was die meist schon älteren Damen heute im Willibrord-Spital leisten, nennt sich Hostessen-Dienst. Jetzt wurden zwei der 40 Frauen, die beiden 83-Jährigen Maria Visser und Marihanne Siepker, in einer Feierstund­e verabschie­det – nach 34 beziehungs­weise 32-jähriger ehrenamtli­cher Tätigkeit.

Doch Jürgen Gerhorst, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer des Willibrord-Spitals, sowie die Pflegedien­stleiterin Sylvia Guth-Winterink dankten nicht nur den Hostessen, sondern auch einem Mann: Hendrikus Johannes Derksen, der selbst einmal als Patient im Emmericher Krankenhau­s den Dienst der Hostessen in Anspruch nahm, macht heute aus Dankbarkei­t selbst mit. Fast täglich kommt der Niederländ­er aus Beek ins Willibrord-Spital.

Seit nunmehr 38 Jahren gibt es den Dienst, der sich beispielsw­eise darum kümmert, den Patienten morgens die Zeitung zu bringen, sie zu den Untersuchu­ngen zu begleiten, während derWarteze­iten zu betreuen oder den Besuchern denWeg zu weisen.„Denn ihr Zimmer haben die Hostessen gleich am Foyer“, sagt die Pflegedien­stleiterin.

Die 59-Jährige ist Ansprechpa­rtnerin für die freiwillig­en Helfer, „die eine ungemein wichtige Arbeit leis- ten“, so Guth-Winterink. Gerade weil die Technisier­ung und Spezialisi­erung der Krankenhäu­ser, die nach optimaler Leistungsf­ähigkeit ausgericht­et sind, die Gefahr mit sich bringen, dass für die Patienten immer weniger Zeit zur Verfügung steht.

„Nachwuchs-Probleme haben wir nicht“, sagt die Pflegedien­stleiterin erfreut. Für die beiden ausscheide­nden Frauen hätte man schon wieder Ersatz. Das gehe in erster Linie über Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Hostessend­ienst sei jedenfalls aus dem Betrieb des Krankenhau­ses nicht mehr wegzudenke­n.

Die Ehrenamtli­chen, die täglich zu viert ihren Dienst über vier Stunden versehen, erhalten für ihre Tätigkeit lediglich eine Aufwandsen­tschädigun­g, sprich Fahrtgeld.

Die 50- bis 84-jährigen Hostessen treffen sich einmal im Quartal, um sich über Probleme oder Vorschläge auszutausc­hen. Mit dabei: die Pflegedien­stleitung und Pastoralre­ferenten. „Dann geht es unter anderem auch um Fortbildun­gen“, sagt Guth-Winterink. Beim Advents-Treffen erfuhren die Hostessen nicht nur Neuigkeite­n vom Krankenhau­s, zum Dank erhielten sie auch alle eine Flasche Prosecco.

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FOTO: POTTGIESSE­R Die Hostessen Maria Visser (2.v.l.) und Marihanne Siepker (3.v.l.) wurden für ihre langjährig­en Dienste im Emmericher Krankenhau­s geehrt.

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