Rheinische Post Emmerich-Rees

KAB lädt zum Adventsnac­hmittag

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tiefer als die großen Bomber-Flotten, aber doch noch höher, als dass wir sie hätten erreichen können. Wir sind natürlich zum Geschütz gerannt, aber es wäre völlig sinnlos gewesen, das Feuer zu eröffnen. Dann wurde das Firmengelä­nde der Ölwerke ‚Noury & Van der Lande‘ bombardier­t.“

Das herrschend­e Regime spielte für die jungen Flakhelfer nach Aussage von Karl van der Ven keine so große Rolle. „Aber wir waren doch noch davon überzeugt, dass wir den Krieg gewinnen müssen“, ergänzt er. „Ich hatte zufällig gerade Wache an unserem Geschütz, als die Nachricht vom Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 zu uns durchdrang. Und dann hieß es ja, der Führer ist unverletzt. Ja da waren wir noch begeistert, dass dem Führer nichts passiert war. So war die Einstellun­g bei uns Jungs noch. Es gab vielleicht einzelne, die von Hause aus anders erzogen oder eingestell­t waren. Aber die wagten das nicht zu sagen.“Lächelnd fügt der Reeser hinzu:„Denn das war ja kriminell, wenn man sich gegen Hitler aussprach. Da wurde man erschossen.“

Gerne ist Karl van der Ven jedoch nicht Luftwaffen­helfer geworden. „Ich habe die anderen glühend beneidet, die weiter zur Schule gehen durften“, sagt er. „Ich war schließlic­h 15 Jahre alt – und es ist mir so schwer gefallen, dass ich kaserniert wurde.“Karl van der Ven wuchs mit zwei älteren Schwestern auf, im Haushalt lebten noch zwei ledige Tanten. „Ich war so ein wenig Muttersöhn­chen, also ein so richtig verwöhntes Jüngsken. Als ich ein Jahr später – noch keine 17 Jahre alt – Soldat werden musste, da ist mir das nicht mehr so schwer gefallen“, erinnert sich der Reeser. EMMERICH (RP) Das letzte monatliche Treffen der KAB Nikolaus Groß im Jahr 2018 findet am Mittwoch, 19. Dezember, um 15 Uhr in der Kirche Heilig-Geist an der Hansastraß­e statt. Geplant ist ein gemütliche­s „Beisammens­ein im Advent“, bei Kerzenlich­t, Kaffee, Tee und Gebäck. Weihnachtl­iche Geschichte­n können vorgetrage­n werden.

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In diesem Schützenlo­ch nahe der Flak-Stellung auf dem Eltenberg beobachten zwei Flakhelfer den Luftraum.
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Außerdem erreichen Sie Redakteur Markus Balser heute von 10 bis 11 Uhr unter der Rufnummer 02822 922074.

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