Hospiz-Bau wird deutlich teurer
Wegen steigender Baupreise wird das stationäre Hospiz, das die Kati-Faßbender-Stiftung in Wesel errichten will, teurer als gedacht. Um das Finanzloch zu stopfen, wird nun verstärkt um Spenden gebeten.
WESEL Als vor etwas mehr als drei Monaten im Evangelischen Krankenhaus Wesel (EVK) die Pläne für den Bau des ersten stationären Hospizes am rechten Niederrhein vorgestellt wurden, da sprachen die Verantwortlichen des Projektes noch von einer Bausumme in Höhe von 1,9 Millionen Euro. Mittlerweile aber geht Heinrich Schnieders, der Kuratoriumsvorsitzende der gemeinnützigen Kati-Faßbender-Stiftung, die den Flachdachbau im Schatten des EVK errichten wird, davon aus, dass das Neubauprojekt gut 15 Prozent teurer wird als zunächst erwartet.
„Die Baubranche boomt, entsprechend teurer ist innerhalb weniger Monate alles geworden“, sagt der in Wesel auch als ehemaliger Geschäftsführer des Marien-Hospitals bekannte Schnieders. Ist damit womöglich das Vorzeigeprojekt gefährdet? „Nein“, sagt Schnieders, „aber wir machen uns schon große Sorgen.“Um die fehlenden Mit- tel zusammenzubekommen, sollen nun Sponsoren angesprochen und Spenden gesammelt werden. „Wer jetzt Geld für den Neubau spendet, hat die Gewissheit, einen Beitrag zu Nächstenliebe und Humanität geleistet zu haben“, betont Schnieders und hofft in der Vorweihnachtszeit auf spendenfreudige Bürger.
Dass es zwischen Emmerich und Oberhausen einen großen Bedarf nach einem stationären Hospiz gibt, darauf hatten bei der Vorstellung der Pläne im September die Vertreter der künftigen Betreibergesellschaft hingewiesen. Zur Betreibergesellschaft gehören neben dem EVK und dem Marien-Hospital auch der Caritasverband für die DekanateWesel und Dinslaken sowie natürlich die Kati-Faßbender-Stiftung. Gelingt es Schnieders und seinen Mitstreitern, die fehlenden Gelder in den nächsten Wochen einzusammeln, dürfte Ende 2019 der Grundstein für den Hospiz-Neubau gelegt werden, der nach einjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben werden soll.
„Wir möchten das Gebäude außen und innen so konzipieren und ausstatten, dass sich unsere Gäste und deren Angehörige dort sicher, geborgen und gut aufgehoben fühlen“, sagt Schnieders. „Wer einmal einen geliebten Menschen im Hospiz begleitet hat, wird sicherlich bestätigen, dass eine Umgebung, die würdevolles Abschiednehmen ermöglicht, sehr hilfreich sein kann.“Der lichtdurchflutete Neubau, der unter anderem über eine Doppelfluranlage, zwei Lichthöfe, Wohnund Essbereiche sowie einen Raum der Stille verfügen soll, wird geplant vom Gocher ArchitekturbüroWrede. Dieses war auch verantwortlich für den Bau des Pflegeheimes St. Lukas in der Feldmark. Herzstück des Hospizes werden die elf Appartements sein, die alle über bodentiefe Fenster und Terrassen verfügen.
Nach der Eröffnung werden in dem Kati-Faßbender-Hospiz 15 Pfleger, mehrere Hauswirtschaftskräfte und Verwaltungsmitarbeiter tätig sein. Insgesamt sollen 22 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ehrenamtliche Kräfte der Hospiz-Initiative werden die professionellen Mitarbeitern bei ihrer Arbeit unterstützen.
Wie kann man helfen?
Spendenkonto bei der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe, Stichwort: Hospizneubau;
IBAN DE04 356500001000128981; BIC: WELADED1WES