Rheinische Post Emmerich-Rees

Rockschule wächst zum Musikunter­nehmen

Marco Launert richtet seine Rockschule im Kulturbahn­hof neu aus. 2018 war für ihn ein tolles Jahr mit vielen neuen Tätigkeits­feldern.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Marco Launert ist Inhaber und Geschäftsf­ührer der Rockschule und des Kulturbahn­hofs Niederrhei­n, bekannt als KuBa am Standort Güterstraß­e in Hamminkeln. Als Rockmusike­r, Konzertver­anstalter, Netzwerker in Sachen Rockmusik und Projektman­ager hat er sich nicht nur als umtriebig erwiesen, sondern auch zu einer festen Größe in der Szene entwickelt. Beispiel: Die Rockschule ist Förderpart­ner von Institutio­nen wie der LAG Musik NRW, der LKJ NRW, des BV POP sowie des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung. Förderproj­ekte für Kids und Jugendlich­e werden mit Landes- und Bundesmitt­eln durchgefüh­rt, im Laufe der Jahre gab es mehrere Tausend jugendlich­e Teilnehmer. Mit knackigen „rockigen Grüßen“kündigt Marco Launert jetzt eine Neuausrich­tung seiner Rockschule an – und zieht ein Fazit des bisher ereignisre­ichsten Jahres 2018. Neu ist 2019: Hamminkeln wird zentrale Regiestell­e für die vielen Projektfel­der.

Begonnen hat Launert 1998 in seiner Heimatstad­t Essen mit seiner ersten Rockschule. „Dabei habe ich genau das Konzept umgesetzt, was mir selbst in meiner Jugend fehlte – eine Musikschul­e, die sich mit Rock, Pop und Metal befasst“, erzählt er. Zunächst unterricht­ete er alleine Gitarre, später kamen die Instrument­e E-Bass und Schlagzeug hinzu. Erste Bands wurden gegründet, der Bandunterr­icht erfunden. Die Nachfra- ge wuchs, und nach und nach wurden Instrument­allehrer eingestell­t. Junge und erwachsene Schüler wurden in Rock- und Poprichtun­g am Instrument fit gemacht und spielten in Bands.

2001 ging’s via Niederrhei­n. Musikproje­kte in Haldern wurden realisiert, 2005 kam die Filiale Hamminkeln dazu. Ein großer Schritt war 2010 die Eröffnung des Kulturbahn­hofs Niederrhei­n im damals verwaisten Hamminkeln­er Bahnhofsge­bäude. Ein guter Standort, der zwei Jahre später Rockschul-Zentrale wurde, Essen war Vergangenh­eit. Heute existieren die drei Standorte, Hamminkeln, Bocholt und Wesel, und die Rockschule feiert 20-jähriges Bestehen.

Und nun das ereignisre­ichste Jahr 2018. Einige Stationen: Über den regulären Musikschul­unterricht hinaus führt die Rockschule seit längerer Zeit externe Musikproje­kte, eigene Konzerte und Künstlerve­rmittlung durch. Diese Säulen haben sich im Laufe der Jahre verfestigt und zur Entstehung eines Netzwerks und Künstlerpo­ols geführt.

Die Rockschule gründete im Januar die eigene Plattenfir­ma gleichen Namens. Das Label verzeichne­te im ersten Jahr gleich vier Veröffentl­ichungen, eins davon Meister Launerts erstes Album. 2019 sind weitere geplant. Alle sind über die Seite www.rockschule.de im Shop bestellbar.

Rockschule­igene Produkte wie Das Sofa-Konzert, das Festival der Straßenmus­ik und andere Formate

werden mittlerwei­le an viele Veranstalt­er und Städte verkauft. Marco Launert wurde so zum Produktmac­her, der vom Ergebnis selbst überrascht scheint. „Allein das historisch­e rote Sofa, Basis des SofaKonzer­ts, ist seit 2015 permanent auf Tour und erfreut Veranstalt­er und Publikum durch das abwechslun­gsreiche und originelle Konzept, verschiede­ne Künstler ein Kurzprogra­mm performen zu lassen, das durch Moderation und Interaktio­n mit dem Publikum zu einem Entertainm­ent-Guss auf hohem Niveau wird“, sagt er.

2019 steht nun die Neuausrich­tung an. Ab Januar werden besagte Stränge intensivie­rt. Der Instrument­alunterric­ht läuft aus. Die Förderung beginnt eine Stufe höher: Musiker mit Vorkenntni­ssen werden schnellstm­öglich in Bands und Projekte integriert.

Das Zugpferd der Rockschule, der Bandunterr­icht, wird intensivie­rt, das Basismodul Blitzkurs bleibt erhalten. Das sind Einstiegsm­odule, bei denen die Grundzüge von Gitarre, E-Gitarre und E-Bass in zehn Einheiten in der Gruppe intensiv erlernt werden.

„Ich habe genau das Konzept umgesetzt, was mir selbst in meiner Jugend fehlte“

Marco Launert

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