Von wegen Kinderspiel
Nie gab es mehr Gamer: Jeder zweite Deutsche taucht regelmäßig in virtuelle Welten ab. Die Videospiele-Szene wird älter und weiblicher. Die wichtigsten Konsolen.
DÜSSELDORF Die Generation „Nintendo Entertainment System“ist längst erwachsen und damit auch kaufkräftig. 3,3 Milliarden Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr nach Angaben des Branchenverbandes Game für Spiele und Hardware aus. Galt das Gaming lange Zeit als Nischen-Hobby für Nerds, ist es inzwischen mitten in der Gesellschaft angekommen. 34,3 Millionen spielen nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung gelegentlich oder regelmäßig mit Konsole, PC oder dem Smartphone. Und auch die Zusammensetzung der Gruppe hat sich im Laufe der Jahre geändert: Sie wird weiblicher. 47 Prozent der Gamer sind Frauen. Und sie wird älter: Die größte Gruppe macht inzwischen die Generation 50 plus mit insgesamt 9,5 Millionen Gamern aus (28 Prozent aller Videospieler, die mindestens gelegentlich spielen).
Angesichts dieser Spielfreude wird es in diesem Jahr wieder zahlreiche Spiele-PCs, Konsolen, Tablets oder Smartphones unter den Weihnachtsbäumen geben. Erstmals haben Smartphones und Tablets die anderen Geräte hinter sich gelassen: 18,2 Millionen Menschen nutzen ihr Mobiltelefon, um darauf zu spielen. Auf Platz zwei folgt der PC (17,3 Millionen) und die klassische Konsole (16 Millionen).
Weil die nächste Generation Videospielkonsolen, die PS5 und die Xbox
Xbox One X Scarlett, wohl frühestens im Jahr 2020 auf den Markt kommen dürften, ist derzeit beim Thema Hardware nicht viel in Bewegung. Allerdings können sich Kunden über leicht nachgebende Preise freuen. Die Xbox One X mit einem Terabyte Festplattenspeicher ist mittlerweile in einfachster Ausführung für 430 Euro zu haben – immerhin 65 Euro weniger als noch vor einem Jahr. Die Ersparnis bei PS4 (15 Euro) und Nintendo Switch (20 Euro) fallen hingegen weniger deutlich aus.
Bei den Datenträgern mögen es die Deutschen weiterhin klassisch: Sechs von zehn Spielen werden auf einem Datenträger wie einer DVD oder Blu-ray gekauft. Der Rest wird heruntergeladen.
Zwei Entwicklungen haben in den vergangenen Monaten an Bedeutung
Playstation 4 Pro gewonnen: Zum einen wäre das das sogenannte Free-to-play-Modell. Viele Hersteller bieten ihre Titel inzwischen kostenfrei als Download im Internet an. Das hat weniger mit Selbstlosigkeit zu tun, als vielmehr mit einem sich extrem wandelnden Geschäftsmodell. Sogenannte InGame-Käufe, man könnte auch sagen: Nachrüstungen während des Spielverlaufs, entpuppen sich als extrem einträgliches Geschäft. So mancher Erziehungsberechtigter schaut verdutzt, wenn ihm plötzlich hohe Kreditkartenabrechnungen ins Haus flattern, weil der Filius beim Ballerspiel „Fortnite“eine besonders schönes neues Outfit für seine Spielfigur im Online-Shop erworben hat. Eine Umfrage in den USA ergab, dass „Fortnite“-Spie-
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