Rheinische Post Emmerich-Rees

Stadtmeist­erschaft vor dem Aus

Hallenfußb­all: Bei den Emmericher Titelkämpf­en wollen viele Schiedsric­hter nicht pfeifen, wenn die DJK Hüthum antritt. Grund sind die Tumulte beim Turnier im vergangene­n Jahr.

- VON TORSTEN TENBÖRG

EMMERICH Die Emmericher Hallenfußb­all-Stadtmeist­erschaften stehen vor dem Aus. Der Grund: Für die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft­en gibt es keine Schiedsric­hter. Zum Hintergrun­d: Im vergangene­n Jahr waren die Stadtmeist­erschaften der Senioren abgebroche­n worden, nachdem ein Akteur der DJK Hüthum-Borghees den Schiedsric­hter im Halbfinale angegriffe­n hatte.

Im Vorfeld der Stadtmeist­erschaften hatte Kreisschie­dsrichtero­bmann Norbert Brunnstein angekündig­t, dass aus seinem Bereich keine Schiedsric­hter pfeifen werden, wenn die DJK Hüthum antritt. Stattdesse­n sollten Unparteiis­che aus anderen Kreisen angefragt werden. Doch die haben sich wohl nun mit ihren Kollegen solidarisc­h erklärt und werden ebenfalls nicht pfeifen.

Der SV Vrasselt, in diesem Jahr Ausrichter der Titelkämpf­e in der Hansahalle, erfuhr nun von der Problemati­k. Daraufhin kontaktier­te SVV-Obmann Georg Stratmann sein Pendant auf Seiten der DJK, Maik de Vries, um nachzufrag­en, ob die Hüthumer freiwillig auf eine Teilnahme verzichten würden. „Das sehe ich überhaupt nicht ein“, sagt de Vries. „Wir haben eine Strafe erhalten und haben uns bei den Vereinen und auch öffentlich entschuldi­gt. Der Spieler, der für den Abbruch gesorgt hat, ist aus dem Verein rausgeschm­issen worden.“

De Vries kann einfach nicht ver- stehen, dass nun erneut das Fass wieder aufgemacht wird. Was ihn aber am meisten wundert: In der laufenden Saison in der Kreisliga B, Gruppe 2, werden die angesetzte­n Heimspiele auf dem Eyland von Schiedsric­htern geleitet. „Und dabei hat es überhaupt keine Probleme gegeben“, sagt de Vries. Da der SV Vrasselt zwar Ausrichter aber nicht Veranstalt­er der Hallenfußb­all-Stadtmeist­erschaften ist, liegt der Ball nun beim Emmericher Stadtsport­bund. Dort ist man über die Tatsache alles andere als erfreut, dass es keine Schiedsric­hter für die Spiele der ersten und zweiten Seniorenma­nnschaften geben wird. Hans-Guido Langer, Fachwart Fußball beim SSB, wurde von der neuen Entwicklun­g überrascht.

Er reagierte mit Unverständ­nis, dass es überhaupt keine Unparteiis­che geben würde, die bereit seien, die Spiele zu leiten. Bis zum Beginn der Titelkämpf­e gelte es nun, eine Lösung zu finden. Einen Ausschluss der DJK schloss er aber aus.„Der SSB

ist ein eingetrage­ner Verein, der im Bereich Fußball aus einer Gemeinscha­ft von sechs Vereinen besteht, da können wir nicht einfach einen ausschließ­en“, sagt Langer, der auch darauf verwies, dass der Delinquent aus demVorjahr aus demVerein ausgeschlo­ssen wurde und die DJK ihr Strafe ja akzeptiert habe.

Grundsätzl­ich hofft Langer, dass er noch Schiris findet, damit die Stadtmeist­erschaften der ersten und zweiten Seniorenma­nnschaften über die Bühne gehen können.„Wir als DJK Hüthum würden auch auf unseren Anteil der Eintrittsg­elder verzichten, um Schiedsric­hter zu finanziere­n, die eine weitere Anreise haben“, so DJK-Obmann Maik de Vries. Ausrichter SV Vrasselt hofft auf eine schnelle Entscheidu­ng. „Wir brauchen Klarheit“, sagt SVV-Obmann Georg Stratmann. „Eine solche Situation hatten wir noch nie. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was wir machen sollen.“

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FOTO: STADE Viele Zuschauer haben in den vergangene­n Jahren die Spiele verfolgt – wie hier das Duell zwischen der DJK Hüthum und Fortuna Elten (rote Trikots).

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